Bayer 04 Leverkusen Bayer lässt sich "Vizekusen" patentieren

Das Jahr 2002 war für die Fußballer von Bayer 04 ein höchst erfolgreiches: In der Liga mussten sie nur Borussia Dortmund, im Pokal Schalke 04 und in der europäischen Königsklasse Real Madrid den Vortritt lassen. Aber bei vielen hängen geblieben ist vor allem der spöttische Titel "Vizekusen”.

Bundesliga 09/10: Frankfurt - Leverkusen
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Fast acht Jahre später hat sich der Verein den Begriff patentrechtlich gesichert, wie schon "Werksklub” oder "Pillendreher”. Auch die "Werkself” wollte sich Bayer schützen lassen ­ das lehnte das Amt aber ab: zu allgemein.

Dennoch haben sie den Begriff marketingtechnisch forciert. Bayers Kommunikationsbeauftragter schließt zwar nicht aus, dass irgendwann auch mit "Vizekusen” "gearbeitet werden könnte”. Aber angedacht sei dies nicht, denn "das könnte so aufgefasst werden, dass wir gar nicht Meister werden wollen.”

Der Hintergedanke für den Weg zum Patentamt sei vielmehr vorbeugender Natur gewesen: "Es geht uns darum, den Finger drauf zu haben, damit keiner damit Schindluder treiben kann”, sagt Meinolf Sprink, der persönlich nicht auf Kriegsfuß mit dem Begriff steht: "Wenn wir Zweiter werden, beneiden uns 16 andere Mannschaften.”

Womöglich angelt sich Bayer 04 auch die Vizekusen-Internetseite, die sich ein Mann aus Opladen gesichert hat und die für Strickanleitungen oder Intim-Friseure wirbt. Aber: "Diese Überlegung ist nachgeschaltet”, merkt Sprink an.

(RP)
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