Bayer Leverkusen Bayer lässt die Bayern und den BVB nicht wegziehen

Leverkusen · Wenn Fußball-Deutschland in den vergangenen Monaten über die Lage in der Liga debattierte, machte stets die Einschätzung die Runde, "dass die Bayern und die Dortmunder in ihrer eigenen Liga spielen". Ende Oktober droht diese Parole ein wenig an Korrektheit einzubüßen, denn in Bayer Leverkusen weigert sich ein drittes Team derzeit beharrlich, die Branchenriesen punktemäßig aus dem Blick zu verlieren.

Nach dem 2:1 gegen den FC Augsburg wehren sich die Protagonisten der Werkself nun auch nicht länger, als legitime Nummer drei im Lande tituliert zu werden. "Die Leute können schließlich die Tabelle lesen", sagte Verteidiger Philipp Wollscheid.

Diese Tabelle sieht die Leverkusener — wie den BVB — bei 25 Zählern. Die Münchner haben gerade einmal einen Punkt mehr. "Wir schaffen es dranzubleiben. Es ist gut, wenn die beiden uns lästig finden", sagte Kapitän Simon Rolfes, der gegen den FCA sein fünftes Tor in den vergangenen neun Pflichtspielen erzielte. Doch es ist weniger dieser hautnahe Kontakt zur Spitze, der die Zufriedenheit zur Grundstimmung in der BayArena erklärt. Es ist vielmehr die klaffende Lücke zu den Teams dahinter, die selbstbewusst macht. "Wir waren letztes Jahr schon nur einen Punkt hinter Dortmund und zehn vor Schalke. Da haben das viele noch gar nicht gesehen. In diesem Jahr wollten die Schalker, ich weiß nicht wie sehr, angreifen. Und jetzt liegen wir schon wieder elf Punkte vor. Das zeigt, dass wir keine Eintagsfliege sind", sagte Rolfes.

In diesen Wochen gewinnt die Werkself ihre Spiele, ohne zu glänzen. Auch der Erfolg am Samstag, den Emre Can mit seinem späten Siegtreffer sicherte, entsprang eher harter Arbeit als spielerischer Leichtigkeit. "Die Mannschaft hat sich durch die Müdigkeit durchgebissen", lobte Trainer Sami Hyypiä sein Team drei Tage nach dem Champions-League-Sieg gegen Donezk.

Heute entscheidet sich in Frankfurt, ob Bayer 04 die drei Punkte aus dem Spiel in Sinsheim behalten darf. Das DFB-Sportgericht entscheidet über den Einspruch der Hoffenheimer gegen Stefan Kießlings Phantom-Tor. Mit einer Wiederholung der Partie rechnet in Leverkusen indes niemand.

(RP)
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