Für Legionäre Bayer 04 macht Deutschunterricht zur Pflichtaufgabe

Leverkusen · Bayer 04 Leverkusen hat offenbar einen verpflichtenden Deutschkurs für alle ausländischen Profis ins Leben gerufen. Das geht aus einem Schreiben des Leverkusener Kurvenrats hervor.

Trainer Xabi Alonso spricht Spanisch, Englisch und Deutsch.

Trainer Xabi Alonso spricht Spanisch, Englisch und Deutsch.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Die Zeiten, in denen einige Profis von Bayer 04 nahezu komplett ohne Deutschkenntnisse auskommen konnten, sind offenbar vorbei. Wie aus einem öffentlichen Schreiben des Kurvenrats zum turnusmäßigen Treffen mit Fan-Vertretern und Klubvertantwortlichen, darunter Sportgeschäftsführer Simon Rolfes, hervorgeht, hat der Werksklub damit begonnen, den Deutschunterricht für alle Legionäre zur Pflicht zu machen. Das teilte die unabhängige Vertretung der Leverkusener Fans nun mit.

Demnach sollen einige Spieler der Werkself vor jedem Training auf dem Rasen ein zusätzliches Sprachtraining erhalten. Mithilfe einer App sowie künftig auch von Lehrpersonal soll der Unterricht begleitet werden. Inzwischen sollen bis zu acht Spieler daran teilnehmen. Ende Oktober hatte die „Nordkurve 12“ nach dem desaströsen Saisonstart der Werkself in einem Offenen Brief mitunter die „Leiharbeiter-Mentalität“ von Bayers Fußballern kritisiert. Mit dem verpflichtenden Deutschunterricht will der Klub nun gegensteuern. Zudem sollen neue Spieler über Stadtgeschichte, Vereinshistorie und andere Abteilungen des Klubs informiert werden, um „wirkliche Bindung“ zu schaffen, heißt es in dem Schreiben.

Bayers Trainer Xabi Alonso geht bei öffentlichen Auftritten und Interviews als Vorbild voran und beantwortet Fragen in den meisten Fällen auf Deutsch. Erst, wenn er nicht mehr weiterkommt, wechselt der Spanier ins Englische – seit dem Wechsel von Gerardo Seoane zu Alonso die neue „Amtssprache“ in der Kabine und auf dem Rasen. Aktuell stammen 20 zur Werkself zählenden Spieler aus dem Ausland.

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