Leverkusens neuer Stürmer Schick will Bayer in die Champions League schießen

Leverkusen · Bayer 04 Leverkusens Zugang Patrik Schick ist begeistert von seinem neuen Klub. Der tschechische Mittelstürmer hat ehrgeizige Ziele mit dem Team von Trainer Peter Bosz.

 Patrik Schick – hier noch im Trikot von RB Leipzig – im Duell gegen Leverkusens Sven Bender (l.). Ab dieser Saison spielen sie für die gleichen Farben.

Patrik Schick – hier noch im Trikot von RB Leipzig – im Duell gegen Leverkusens Sven Bender (l.). Ab dieser Saison spielen sie für die gleichen Farben.

Foto: dpa/Robert Michael

Nein, auf eine konkrete Zahl will sich Patrik Schick nicht festlegen. Die Antwort auf die Frage, wie viele Tore er für seinen neuen Klub erzielen will, beschreibt er stattdessen mit einer Formel, die Musik in den Ohren vieler Fans sein dürfte: „So viele wie möglich. Wir werden am Ende der Saison sehen, wie viele es letztlich geworden sind.“ Das ist eine Aussage, die Erwartungen weckt – und die sind angesichts der Qualität des 24-jährigen Tschechen berechtigt. Er ist zudem der designierte Nachfolger von Kevin Volland im Angriffszentrum der Werkself. Der langjährige Leistungsträger verabschiedete sich vergangene Woche Richtung AS Monaco.

Für rund 26,5 Millionen Euro inklusive möglicher Bonuszahlungen wechselte indes Schick von der AS Rom unters Bayer-Kreuz. Das macht ihn zum zweitteuersten Zugang der Vereinsgeschichte. In der Vorsaison war er von den Italienern an RB Leipzig ausgeliehen, wo er in 22 Bundesligaspielen zehn Mal traf und zwei Tore vorbereitete. Das ist eine überzeugende Bilanz. Der Champions-League-Teilnehmer aus Sachsen hätte Schick gerne gehalten, empfand aber die Ablösevorstellungen der Römer als zu hoch und ließ die Gelegenheit verstreichen.

„Ich wollte unbedingt in der Bundesliga bleiben, aber mit Leipzig kam keine Vereinbarung für eine weitere Zusammenarbeit zustande“, erklärt Schick. „Meine Erfahrungen in Leipzig waren sehr gut. Leverkusen hat das gleiche Niveau und die gleiche Qualität. Der Verein hat große Ambitionen und spielt einen Fußballstil, der mir sehr gefällt.“

Gemeint ist die offensive Spielidee von Trainer Peter Bosz, die einem Stürmer mit seinen Qualitäten entgegen kommen dürfte. Der Tscheche ist nicht nur treffsicher, sondern auch schnell, kopfballstark und verfügt auch in hohem Tempo über eine gute Ballkontrolle. Abgesehen davon ist er das, was man einen „mitspielenden Stümer“ nennt. Bei aller Verdienste und Qualitäten von Volland ist es nicht vermessen zu sagen, dass sich Bayer in der Spitze rein sportlich gesehen eher verbessert als verschlechtert hat.

Schick ist von Bayer jedenfalls begeistert. „Ich bin sehr glücklich, hier zu sein. Ich habe schon alle Spieler kurz kennengelernt und hatte mein erstes Training unter optimalen Bedingungen. Die Plätze sind überragend“, betont er. Das gelte auch für die Regenerations- und Fitnessmöglichkeiten in der „Werkstatt“ der BayArena. „Hier sind alle Voraussetzungen für eine sehr gute Performance gegeben.“

Die wird auch nötig sein, um die Saisonziele zu erreichen. In der vergangenen Saison spielte Leverkusen eine starke Runde, verpasste aber trotz 63 gesammelten Punkten den erneuten Einzug in die Champions League – als bester Fünfter der Bundesligageschichte. „Unser Ziel ist, die Champions League zu erreichen. Mein Ziel ist, dem Team so gut es geht dabei zu helfen. Ich werde mein Bestes dafür geben. Ich glaube fest daran, dass wir das mit dieser Mannschaft schaffen können.“

Er selbst sieht sich als klassichen Neuner, den torhungrigen Stürmer im Angriffszentrum. „Das entscheidet natürlich immer der Trainer, aber da fühle ich mich am wohlsten.“ Doch er könne auch die Rolle des Zehners ausfüllen.

Ob er schon am Sonntag in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den norddeutschen Viertligisten Eintracht Norderstedt (15.30 Uhr) spielen wird, ist nicht klar. Schick kommt aus einer Corona-Quarantäne, nachdem ein Betreuer aus dem Staff der tschechischen Nationalmannschaft vor knapp zwei Wochen positiv getestet worden war. Am Dienstag absolvierte er bei Bayer sein erstes Training nach zehn Tagen Zwangspause – und freilich negativem Testergebnis. „Ich muss jetzt langsam reinkommen, um hundertprozentig fit zu werden. Ich arbeite ab sofort daran, wieder in Topform zu kommen. Ich schätze, dass ich zum ersten Bundesligaspiel in Wolfsburg bereit sein werde.“

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