Bayer Leverkusen Zwei Gründe, warum das Frankfurt-Spiel kein normales ist

Leverkusen · Stadt, Polizei und Bayer 04 beraten am Dienstagnachmittag über das Sicherheitskonzept für das Bundesliga-Spiel gegen Eintracht Frankfurt am kommenden Wochenende. Die Partie ist in Sachen Sicherheit nach Angaben der Polizei keine wie jede andere. Das hat auch mit der Tabelle zu tun.

Bundesliga 12/13: Frankfurt-Fans zünden Feuerwerk in Leverkusen
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Bundesliga 12/13: Frankfurt-Fans zünden Feuerwerk in Leverkusen

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Foto: dpa, Marius Becker

Wer herausfinden will, wann Eintracht Frankfurt am 20. Spieltag der Fußball-Bundesliga in der Tabelle zum letzten Mal vor der Werkself stand, muss wohl den längst pensionierten Fußball-Almanach unter der Staubdecke im Kellerregal hervorziehen. Das jahrzehntelang wie in Stein gemeißelte Kräfteverhältnis zwischen den beiden Vereinen bröckelt in der aktuellen Saison. Die Champions-League-Dauergäste aus Leverkusen stecken im Mittelfeld fest, die Frankfurter hingegen sind vor der Partie am Samstag (15.30 Uhr, BayArena) da, wo die Leverkusener so gerne hinwollen — auf dem Champions-League-Qualifikationsrang.

Tabelle und Fan-Freundschaft mit dem Erzfeind

Für Fans ist das feinster Nährboden für Provokationen. Auf den Einsatz beim Spiel bereiten sich die Stadt Leverkusen, Verein und Polizei am Dienstagnachmittag vor. "Auch wenn das Spiel kein Derby ist, werden wir verstärkt vor Ort sein", sagte ein Sprecher der Polizei. Details wollte er nicht nennen. Die Polizei stufe das Spiel aber durchaus als besonders ein.

Das ergibt sich auch aus der Fan-Freundschaft der Leverkusener mit dem Frankfurter Erzfeind, den Kickers Offenbach. Die Fans beider Teams pflegen seit 35 Jahren eine Fanfreundschaft. Leverkusener und Offenbacher Anhänger verbrüderten sich damals gegen die Frankfurter.

2013 sorgten Frankfurter Ultras bei einer Partie gegen Leverkusen für eine siebenminütige Spielunterbrechung, indem sie Bengalos und Feuerwerkskörper auf den Rasen warfen. Meinolf Sprink, Direktor für Fans und Soziales bei Bayer 04, ist dennoch der Ansicht, dass es sich um ein weitgehend normales Heimspiel handele. Zwar habe es eine "schwierige Begegnung" beider Fanlager in der BayArena gegeben, "aber seitdem waren die Heimspiele gegen Frankfurt auffallend ruhig."

Pyro beim Gladbachspiel - Polizei ermittelt weiter

Weiterhin beschäftigen Verein und Fans indes die Vorfälle beim Derby gegen Borussia Mönchengladbach vor zwei Wochen. Unbekannte hatten Pyrofackeln an Fallschirmen befestigt in die Arena geschossen. "Es gab noch keine Festnahme. Wir gehen weiterhin den Spuren nach", sagte ein Polizeisprecher. Weitere Angaben wollte er aus "ermittlungstaktischen Gründen" nicht machen.

Von den eigenen Ultras erwartetet Sprink nicht, dass sich ähnliche Szenen wie gegen Borussia Mönchengladbach vor knapp zwei Wochen wiederholen könnten: "Ich hoffe, dass es am Samstag zu einem Schulterschluss zwischen Mannschaft und Fans kommt."

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