Weiter Weg nach oben Alonso dämpft Bayers Hoffnungen auf Europa
Leverkusen · „Es wird sehr, sehr, sehr schwer“, sagt Bayer Leverkusens Trainer Xabi Alonso mit Bezug auf das Erreichen der Saisonziele. An diesem Freitag sind er und sein Team beim FC Augsburg zu Gast. Eine Lanze bricht der Coach für den häufig kritisierten Mitchel Bakker.
Ein flüchtiger Blick auf die Tabelle genügt, um zu wissen, dass der Fehlerspielraum für Bayer 04 in dieser Rückrunde minimal ist. Mit lediglich 24 Punkten belegt die Werkself als Neunter momentan einen einen Platz im Niemandsland der Tabelle. Nach der 0:2-Heimniederlage gegen Dortmund stehen die Rheinländer an diesem Freitag (20.30 Uhr) in Augsburg daher gleich wieder unter Druck, drei Punkte einzufahren. Trainer Xabi Alonso ist sich der Schwere der Aufgabe bewusst, die Spielzeit auf einem internationalen Platz zu beenden. Der Spanier betont: „Wir müssen realistisch sein.“ Er kenne die Saisonziele zwar, „aber wir wissen auch, wie die erste Hälfte gelaufen ist. Es wird sehr, sehr, sehr schwer – aber wir probieren es.“
Nach fünf Siegen in Serie hatte es seine Mannschaft zuletzt gegen den BVB erwischt. Schwarz-Gelb erwies sich am Ende als das abgezocktere und effizientere Team. Auch wenn der nächste Kontrahent aus Augsburg nicht annähernd über die Qualität des Vizemeisters aus dem Ruhrgebiet verfügt, stellt sich der 41-jährige Bayer-Coach auf einen harten Kampf ein. „Wir wissen, wie gut Augsburg ist“, sagt Alonso. Er verwies auf das letzte Heimspiel der Fuggerstädter gegen Gladbach, das der FCA durch einen Treffer von Mergim Berisha für sich entschieden hatte. „Sie spielen mit hoher Intensität, hoher Energie und sind mit und ohne Ball aggressiv. Es ist immer schwierig, dort zu spielen. Wir brauchen unsere beste Leistung.“
Wie schon in der vergangenen Woche gegen Dortmund dürfen die Fans des Werksklubs auch beim Gastspiel in Bayern auf das ersehnte Comeback von Stürmer Patrik Schick hoffen. Alonso wollte indes erst noch das Abschlusstraining am Donnerstag abwarten und danach entscheiden, ob er den 27-Jährigen, der seit Anfang November wegen Leistenbeschwerden ausfällt, in den Kader beruft. „Patrik fühlt sich aber schon viel besser“, stellt Alonso fest. Bei Routinier Charles Aránguiz ist eine schnelle Rückkehr derweil ausgeschlossen. „Er wird voraussichtlich nächste Woche ins Mannschaftstraining einsteigen.“
Eine Lanze bricht der spanische Coach indes für den häufig kritisierten Mitchel Bakker. Der gegen den BVB eingewechselte Linksverteidiger sei aufgrund seiner Kraft und läuferischen Qualität wichtig für das System der Werkself. „Wir sind zufrieden mit ihm und er wird auch in Zukunft viele Minuten bekommen“, betont Alonso. Dass er den 21-jährigen Außenverteidiger, der seinen Stammplatz zuletzt hat abgeben müssen, nun starkredet, verwundert nur auf den ersten Blick. Schließlich hat Bayer es in der nun beendeten Winter-Transferphase trotz intensiver Suche verpasst, einen Ersatz für den Niederländer zu finden.
Ob Bakker jedoch schon in Augsburg wieder von Beginn an spielen wird, ist unklar. Gut möglich ist nämlich, dass Alonso wieder auf eine Viererkette bestehend aus Jeremie Frimpong, Edmond Tapsoba, Jonathan Tah und Piero Hincapie setzt. Ein Wechsel auf eine 3-4-3-Formation hingegen dürfte auch mehrere personelle Umstellungen nach sich ziehen.