Tor-Comeback für Bayers Torjäger Alonso bewahrt bei Schick die Ruhe

Leverkusen · Bei seinem ersten längeren Einsatz nach Verletzungspause überzeugte Patrik Schick mit einem Treffer und weiteren guten Aktionen. Bayer Leverkusens Trainer Xabi Alonso bremst vor dem Rückspiel in Monaco indes die Erwartungen an den Torjäger.

Die Leverkusener Offensivkräfte Amine Adli (l.) und Patrik Schick beim Torjubel, rechts kommt Jonathan Tah dazu.

Die Leverkusener Offensivkräfte Amine Adli (l.) und Patrik Schick beim Torjubel, rechts kommt Jonathan Tah dazu.

Foto: Bayer 04 Leverkusen/Jörg Schüler

Als sich die Partie zwischen Bayer 04 und Mainz 05 dem Ende entgegen neigte, kam Robert Schröder kaum noch hinterher. Nach der Roten Karte für Amine Adli in der 81. Minute sprach der Unparteiische aus Hannover zusätzlich noch sechs Verwarnungen aus. Beim Schlusspfiff hatte er insgesamt elf Karten verteilt. Unter dem Strich stand damit eines der der kartenreichsten Spiele in der Historie der Bundesliga: Nur fünf Mal zeigten Schiedsrichter mehr als bei der jüngsten 2:3-Niederlage des Werksklubs gegen die Rheinhessen.

Bayers Mittelstürmer Patrik Schick hingegen ist jemand, der in solchen zumeist emotional aufgeladenen Partien einen kühlen Kopf bewahrt. Weder in der hektischen Schlussphase am vergangenen Sonntag noch davor ist der Leverkusener in dieser Kategorie bisher besonders auffällig geworden. Auf Klubebene ist der 27-Jährige seit Beginn seiner Profilaufbahn noch nie vom Platz gestellt worden. In dieser Saison ist er bislang sogar gänzlich ohne Verwarnungen ausgekommen.

Der Angreifer lässt viel lieber Tore für sich sprechen – so wie jetzt wieder gegen Mainz. 162 Tage nach seinem zuvor letzten Treffer für den Werksklub im September bei Hertha BSC feierte der Top-Schütze der Vorsaison nun sein Tor-Comeback im Leverkusener Trikot. Nur drei Minuten nach seiner Einwechslung traf Schick im Anschluss an eine kuriose Szene inklusive zweifachen Aluminium-Pechs für Bayer zum zwischenzeitlichen 2:2. Bei seinem ersten längeren Einsatz nach fast vier Monaten Pause präsentierte sich der tschechische Nationalstürmer auch in sonst dynamisch und stets anspielbereit.

Leverkusens Trainer Xabi Alonso, der bereits vor einigen Wochen das Fehlen eines Zielspielers im Angriff angemerkt hatte, will Schick trotz der Verlockung, seine Nummer 14 gleich wieder voll zu belasten, behutsam heranführen. „Wie bei Florian Wirtz haben wir auch mit Patrik einen Plan“, sagt der Spanier. Nach der langen Ausfallzeit aufgrund von Leistenbeschwerden sei Schick aktuell noch kein Kandidat für 90 Minuten. „Wir wollen, dass er sich weiter verbessert und uns wieder richtig helfen kann“, betont Alonso. Denn: „Wir brauchen ihn.“

Da die Lage in der Liga nach den jüngsten Rückschlägen ziemlich verfahren ist, wäre ein Erfolgserlebnis an diesem Donnerstag (18.45 Uhr) bei der AS Monaco umso bedeutender. Für Schick und Co. gilt es, ein spätes 2:3 aus dem Hinspiel vorige Woche in der BayArena aufzuholen. Im Kampf um den Achtelfinaleinzug hilft Leverkusen also nur ein Sieg im Fürstentum, um zumindest in dieser Saison weiter international zu spielen. Sportgeschäftsführer Simon Rolfes erwartet erneut ein „enges Ding gegen eine gute Mannschaft“ und betont: „Wir können auch dort gewinnen.“

Auch Mittelfeldspieler Nadiem Amiri glaubt an Bayers Chance. Er weiß aus eigener Erfahrung, wie schnell sich das Blatt im Profifußball wenden kann. „In einem Spiel bist Du der Held, im anderen redet niemand mehr von dir“, stellte der 26-Jährige fest. „Wir haben noch eine Rechnung mit Monaco offen. Es ist alles möglich.“ Seinem optimistischen Naturell entsprechend sagt er: „Wenn wir dort und in Freiburg gewinnen, sieht die Welt auch schon wieder anders aus.“

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