Kooperation mit V-Varen Nagasaki Wie Bayer 04 Leverkusen Asien erobern will

Leverkusen · Die Zusammenarbeit mit dem japanischen Erstligisten V-Varen Nagasaki ist ein Baustein zur Internationalisierung von Bayer 04 Leverkusen.

 Akira Takata, Eigentümer des japanischen Erstligisten V-Varen Nagasaki, und Florian Dederichs (r.) von Bayer 04 freuen sich auf die Kooperation.

Akira Takata, Eigentümer des japanischen Erstligisten V-Varen Nagasaki, und Florian Dederichs (r.) von Bayer 04 freuen sich auf die Kooperation.

Foto: BAYER 04

Regelmäßige Besucher der BayArena kennen die chinesischen Schriftzeichen, die bei Ligaspielen über die Displays der digitalen Banden huschen. Geworben wird für einen fernöstlichen Wettanbieter, der einer der Partner der Werkself ist. Die Fans vor Ort können mit der fremdsprachigen Marketingbotschaft freilich nicht so viel anfangen - und das müssen sie auch nicht. Denn es geht nicht um sie, sondern um die Zuschauer in China, die sich für die Bundesliga und Bayer 04 interessieren.

Das exotisch anmutende Sponsoring ist Ausdruck eines Prozesses der Internationalisierung, also der Ausrichtung auf den globalen Fußballmarkt, in dem China freilich eine gewichtige Rolle spielt. Viele Klubs aus der englischen Premier League und auch Bayern München oder Borussia Dortmund sind in China und anderen asiatischen Ländern aktiv, um ihre Marke zu stärken.

Europäischer Fußball ist längst zu einem global begehrten Spitzenprodukt avanciert. Die Topklubs buhlen auf den Wachstumsmärkten in Asien, den USA oder Lateinamerika um Aufmerksamkeit, Reichweite und Bekanntheitsgrad. Bayer 04 mischt in diesem Wettkampf abseits des Rasens munter mit. Seit 2015 wächst die digitale Reichweite der Werkself kontinuierlich - und zwar global. Dabei ist auch der Weltkonzern Bayer nützlich, der über ein internationales Netzwerk verfügt. Ein Großteil des Markenkerns ist so bereits rund um den Globus etabliert. Auch national belegt Leverkusen im internen Wettbewerb der Bundesligisten in Sachen digitale Reichweite einen Platz in der Spitzengruppe.

Workshops, Kongresse, Kooperationen - Bayer 04 unternimmt einiges, um zur globalen Marke zu werden. Dazu passt die nun beginnende Zusammenarbeit mit dem japanischen Erstligisten V-Varen Nagasaki, die auch aus sportlicher Sicht Sinn macht. Die Partnerschaft, die auf drei Jahre angelegt ist, legt den Fokus auf die Nachwuchsarbeit beider Vereine, die geografisch eine Distanz von weit mehr als 9000 Kilometern Luftlinie trennt.

"Wenn man sich anschaut, wie viele japanische Profis in der Bundesliga und im europäischen Ausland spielen, ist der Markt durchaus interessant für uns", erklärt Helmut Jungheim, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums der Werkself am Kurtekotten. "Darüber hinaus profitieren beide Seiten von dem internationalen Austausch: Die Trainer können sich gegenseitig mit Ideen befruchten, und die Jugendspieler werden neue Erfahrungen machen und ihren Horizont erweitern."

So wird das U17-Team von Bayer einmal pro Jahr ein Trainingslager in Nagasaki bestreiten - zum ersten Mal Ende Juli/Anfang August dieses Jahres. Ein Trainer der Nachwuchsabteilung des Bundesligisten unterstützt zudem während eines einwöchigen Besuches das Coaching-Team von V-Varen und es werden jeweils zwei Junioren-Trainer von Bayer 04 ein einwöchiges Ferien-Fußballcamp in der japanischen Hafenstadt leiten. Die Kooperation umfasst auch die regelmäßige Teilnahme japanischer Talente am Trainingsbetrieb der U17 und U19 von Bayer 04.

"Neben der sportlichen Komponente spielt die Zusammenarbeit eine wichtige Rolle für die Internationalisierung des Vereins. Wir sind zuversichtlich, dass diese Kooperation in Zukunft auf eine breitere Basis gestellt wird", sagt Florian Dederichs, Leiter Marken- und Vertriebsmanagement bei Bayer 04.

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