Vertrag endet 2021 Werksklub will mit Kevin Volland verlängern

Leverkusen · Bayer Leverkusens Sportdirektor Simon Rolfes sieht in Kevin Volland einen „ganz wichtigen Baustein“ für die Zukunft der Werkself. Der Vertrag mit dem Topscorer soll verlängert werden.

 Kevin Volland beim Training der Werkself. Der Stürmer arbeitet mithilfe einer sogenannten Rückprallwand – einer Art Trampolin, gegen das der Ball gespielt wird – an seiner Schusstechnik. 

Kevin Volland beim Training der Werkself. Der Stürmer arbeitet mithilfe einer sogenannten Rückprallwand – einer Art Trampolin, gegen das der Ball gespielt wird – an seiner Schusstechnik. 

Foto: Bayer 04

Vier Jahre hielt Kevin Volland den Titel als Rekordtransfer von Bayer 04. 20 Millionen Euro ließen sich die Leverkusener die Dienste des 1,79 Meter großen Kraftpakets damals kosten. Erst im vergangenen Sommer wurde Volland durch die Verpflichtung von Kerem Demirbay (32 Millionen Euro) den Titel, der vor allem zu Beginn seiner Karriere im Rheinland auch eine Bürde war, wieder los. In dieser Saison läuft es aus Sicht des gebürtigen Allgäuers wie schon im Vorjahr gut: Mit neun Toren und neun Vorlagen ist er Topscorer in einer erfolgreichen Bayer-Mannschaft, Stammspieler und Vize-Kapitän. Volland erfüllt demnach alle Kriterien, die für eine Verlängerung seines bis 2021 laufenden Vertrags sprechen. Es stellt sich also die Frage: Worauf wartet Bayer 04?

Wie Vollands Berater Dirk Pietroschinsky zu Beginn dieser Woche mitteilte, soll sich bisher kein Verantwortlicher des Werksklubs konkret wegen einer Vertragsverlängerung bei ihm gemeldet haben. „Wir wollen mit Kevin verlängern. Dass wir noch nicht miteinander gesprochen haben, stimmt nicht“, sagt Bayers Sportdirektor Simon Rolfes auf Nachfrage unserer Redaktion. „Sowohl Rudi Völler als auch ich haben bereits mehrfach mit Kevin über eine Vertragsverlängerung gesprochen. Und natürlich sind wir auch im Kontakt mit seinem Berater“, erläutert Rolfes. „Wir haben eine gute Mannschaft, die wir zusammenhalten wollen. Kevin ist ein ganz wichtiger Baustein.“ Und: „Kevin ist nicht nur ein sehr guter Spieler, sondern auch ein super Typ.“

Mit seiner Art, Fußball zu spielen, zu rennen, zu kämpfen und die gegnerischen Verteidiger permanent unter Druck zu setzen, passt Volland gut in das von Bayer-Trainer Peter Bosz favorisierte System. „Das ist meine Art, Fußball zu spielen. Wenn ich daran etwas ändern müsste, könnte ich gleich aufhören“, hatte Volland einst im Interview mit unserer Redaktion betont. Dass Bosz dem Spielstil Vollands durchaus viel abgewinnen kann, spiegelt sich auch in der Einsatzbilanz wider: Bis zu seinem im Europa-League-Hinspiel gegen den FC Porto erlittenen Riss des Syndesmosebands im linken Sprunggelenk stand der 27-Jährige mit Ausnahme der Partie gegen den FC Schalke in allen 21 Liga-Partien in der Startformation. Auch wenn Bosz Volland zuletzt nicht zu den fünf Spielern zählte, die er als Achse der Werkself ausgemacht hat, ist der zehnfache deutsche Nationalstürmer (ein Tor) zweifellos einer der wichtigsten Profis bei Bayer.

Dass auch der Stürmer selbst nicht abgeneigt ist, seine Karriere beim Werksklub fortzusetzen, hat er in der Hinrunde bereits mehrfach betont. Durch die coronabedingte Zwangspause in der Liga besteht für ihn sogar die Chance, trotz seiner im Normalfall das Saison-Aus bedeutenden Verletzung noch einmal aktiv auf dem Rasen mitzuwirken. „Ich habe die Hoffnung, dass es die Syndesmoseverletzung während einer Saison wird, die am wenigsten verpasste Spiele nach sich zieht“, betonte Mannschaftsarzt Dr. Karl-Heinrich Dittmar zuletzt.

Sollte es Sportdirektor Rolfes und Sportgeschäftsführer Rudi Völler gelingen, nach Charles Aránguiz auch Volland vom weiteren Verbleib – zu wahrscheinlich verbesserten Konditionen – zu überzeugen, hätte auch Coach Bosz die Gewissheit, weiter mit bewährtem Personal an der Mission „Titelgewinn“ zu arbeiten.

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