Florian Wirtz im Fokus Bayer Leverkusen setzt auf Wiedergutmachung im Derby

Leverkusen · Die von Peter Bosz trainierte Mannschaft von Bayer Leverkusen will am Mittwoch gegen den 1. FC Köln Revanche für die Pleite im Hinspiel nehmen. Ein Spieler, der im Winter aus der Domstadt unter Bayer-Kreuz gewechselt ist, stand im Vorfeld des Derbys im Fokus: Florian Wirtz.

 Florian Wirtz (r.) bestritt sein Bundesliga-Debüt Anfang Mai beim 4:1 seiner Leverkusener in Bremen.

Florian Wirtz (r.) bestritt sein Bundesliga-Debüt Anfang Mai beim 4:1 seiner Leverkusener in Bremen.

Foto: dpa/Stuart Franklin

Wenn sich ein Spieler von Bayer Leverkusen oder dem 1. FC Köln dem jeweils anderen Klub anschließt, passiert das in der Regel nicht ohne Nebengeräusche. Beim Wechsel des im Winter erst 16-jährigen Florian Wirtz aus der Domstadt unters Bayer-Kreuz waren diese aber besonders laut. Denn zwischen den rheinischen Rivalen besteht eigentlich eine Abmachung, sich gegenseitig keine Jugendspieler abzuwerben. Bayer 04 argumentierte jedoch, dass Wirtz’ Vertrag auslief und er in Leverkusen einen Profivertrag erhielt. Vor dem Derby am Mittwoch (20.30 Uhr/BayArena) stand der Youngster nun erneut im Fokus.

Bayers Trainer Peter Bosz ließ wie gewohnt offen, ob Wirtz gegen seinen ehemaligen Klub von Beginn an spielen werde, versicherte aber, dass es eine Möglichkeit sei. Bislang absolvierte der Juniorennationalspieler des Deutschen Fußball-Bundes seit dem Wiederbeginn fünf Partien für die Profis der Werkself. Mit seinem Treffer gegen Bayern München vor rund eineinhalb Wochen trug er sich als jüngster Torschütze in die Geschichtsbücher der Bundesliga ein. „Wir haben ihn ins kalte Wasser geworfen, und er hat gezeigt, dass er schwimmen kann“, sagte Bosz.

Auf Seiten der nach dem Neustart noch sieglosen Kölner geht man von einem Einsatz des Mittelfeldspielers im direkten Duell aus. „Wir hätten ihn gerne bei uns gesehen, aber das muss man respektieren“, sagte Horst Heldt. Mit einem Schmunzeln fügte der Sportchef des FC hinzu: „Er bekommt einen Tritt in den Hintern, wenn er meint, er müsse gegen uns gut spielen.“ Für die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol geht es in den verbleibenden drei Saisonpartien wohl nur noch darum, sich vernünftig in die Sommerpause zu verabschieden.

Weitaus mehr steht hingegen für den Pokalfinalisten aus Leverkusen im Saisonendspurt auf dem Spiel. Der darf sich im Kampf um die Champions-League-Plätze keine Ausrutscher mehr erlauben. Hinzu kommt, dass die Werkself Revanche für das 0:2 aus dem Hinspiel in Köln nehmen will. Der Stachel sitzt bei Fans, Spielern und Verantwortlichen noch immer tief. „Natürlich geht es für uns auch um Wiedergutmachung“, betonte Coach Bosz. „Es ist ein Derby, und das ist für unsere Fans und auch für uns sehr wichtig.“ Der Niederländer forderte aus den verbleibenden drei Liga-Partien gegen Köln, bei Hertha BSC und gegen Mainz drei Siege. „Wir haben alles in der eigenen Hand. Wenn wir die drei Spiele gewinnen, sind wir in der Champions League.“

Um die Königsklasse zu erreichen, benötigt der Werksklub aber zunächst eine klare Leistungssteigerung im Vergleich zum 1:1 zuletzt beim FC Schalke – vielleicht ja dann mit Florian Wirtz in der Startelf.

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