Abwehrtalent von OGC Nizza Bayer Leverkusen hat wohl Interesse an Sarr

Leverkusen · Der französische U-Nationalspieler Malang Sarr vom OGC Nizza soll sich in den Fokus der Verantwortlichen von Bayer Leverkusen gespielt haben. Auch Bundesliga-Konkurrent Borussia Mönchengladbach soll es bereits beim 21-Jährigen versucht haben.

 Nizzas Malang Sarr (l.) im Zweikampf gegen Monacos Wissam Ben Yedder.

Nizzas Malang Sarr (l.) im Zweikampf gegen Monacos Wissam Ben Yedder.

Foto: imago images/PanoramiC/Norbert Scanella via www.imago-images.de

Mit der Verpflichtung von Edmond Tapsoba ist dem Werksklub im Winter ein Glücksgriff gelungen. Der für 18 Millionen Euro vom portugiesischen Europa-League-Teilnehmer Vitória Guimarães unters Bayer-Kreuz gewechselte Abwehrspieler hat sich auf Anhieb als Stammspieler etabliert. Mit ihm auf dem Platz ist das Team von Trainer Peter Bosz noch ungeschlagen. Nun hat Leverkusen offenbar das nächste Defensivtalent in den Blick genommen – und das könnte unter Umständen noch deutlich günstiger als Tapsoba werden. Nach Informationen unserer Redaktion soll Malang Sarr von OGC Nizza beim Tabellenfünften hoch im Kurs stehen.

Der Marktwert des französischen U21-Nationalspielers liegt dem Vernehmen nach bei rund 16 Millionen Euro. Wie sein Berater unlängst bestätigte, könnte der Abwehrspieler in diesem Sommer ablösefrei wechseln. Das weckt offenbar Begehrlichkeiten – auch, und vor allem bei Mannschaften aus der Bundesliga. Mönchengladbachs Trainer Marco Rose soll sich bereits vor Beginn dieser Spielzeit persönlich mit dem Verteidiger getroffen haben und Sportdirektor Max Eberl sogar schon zu Verhandlungen nach Nizza gereist sein. Ein Besitzerwechsel beim Erstligisten aus Frankreich hat den Transfer damals offenbar verhindert. Neben Gladbach sollen weiterhin auch der VfL Wolfsburg, SSC Neapel und eben Bayer 04 am Linksfuß interessiert sein. Dass dieser kurz vor der Corona-Pause seinen Berater gewechselt hat, kann durchaus als Indiz für einen bevorstehenden Wechsel gewertet werden.

Was für den Abwehrspieler spricht, ist dessen Vielseitigkeit. Sarr kann sowohl auf der linken Abwehrseite als auch im Zentrum spielen. Bei sechs seiner 16 Startelfauftritte für Nizza in dieser Saison wurde er als Linksverteidiger eingesetzt, zehn Mal spielte er im Zentrum. Sarr könnte der linke Innenverteidiger in der Dreier- oder Viererkette sein, aber auch auf der Außenbahn spielen. Das Abwehrtalent hat allerdings nach einer Verletzung zu Beginn der Spielzeit nicht an seine in der Vorsaison gezeigte Form anknüpfen können und war beim Sechsten der Ligue 1 nicht mehr unangefochten. An seinem zweifelsfrei großem Talent hat sich dadurch natürlich nichts geändert, was ihn weiter auch für Bayer und Bosz interessant macht.

Mit Tapsoba, Sven Bender, Jonathan Tah, Aleksandar Dragovic sowie die derzeit verliehenen Tin Jedvaj (FC Augsburg) und Panagiotis Retsos (Sheffield United) stehen in der kommenden Saison bereits sechs Kandidaten für die Innenverteidigung im Kader. Das mag auf den ersten Blick komfortabel erscheinen, ist aber doch etwas komplexer. Sollten beispielsweise beide Leih-Verteidiger nicht mehr nach Leverkusen zurückkehren, wären es nur noch vier Profis für die Zentrale. Dragovic ist zudem seit einiger Zeit unzufrieden mit seiner Reservistenrolle beim Werksklub.

Mit Blick auf die auf 2021 verschobene Europameisterschaft könnte der österreichische Nationalspieler nach dieser Saison erneut auf einen Wechsel drängen. Zudem ist auch nicht sicher, ob der deutsche Nationalspieler Tah nicht schon in diesem Sommer nach fünf Jahren unter dem Bayer-Kreuz den nächsten Karriereschritt wagt. Er soll dem Vernehmen nach über eine Ausstiegsklausel von rund 40 Millionen Euro verfügen. Blieben noch Abwehrchef Sven Bender, der am Montag 31 Jahre alt wird, und der bislang so starke Winter-Zugang Tapsoba (21 Jahre).

Alleine aufgrund dieser Konstellation dürfte Bayers Sportdirektor Simon Rolfes dem umworbenen französischen Talent Sarr sicher mehr als nur einen flüchtigen Blick zugeworfen haben. Ob es tatsächlich zu einer Verpflichtung des vielseitig einsetzbaren Verteidigers kommt, bleibt abzuwarten. Allzu lange dürften Rolfes und der Werksklub aber wohl nicht zögern – dafür gibt es schlicht und einfach zu viel Konkurrenz im Tauziehen um Malang Sarr.

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