Bayer in der Findungsphase Warum Alonso noch keine Stammelf hat

Leverkusen · Am Samstag gastiert Bayer 04 Leverkusen bei der TSG Hoffenheim. Verteidiger Nordi Mukiele könnte im Kraichgau sein Debüt für die Werkself geben. Eine klare erste Elf hat sich bislang nicht herauskristallisiert.

Verteidiger Nordi Mukiele trainiert seit Ende August in Leverkusen. Er ist bis Saisonende von Paris St. Germain ausgeliehen.

Foto: Bayer 04 Leverkusen/Jörg Schüler

Den Grundstein für die historische erste Meisterschaft der Klubgeschichte legte die Werkself vergangene Saison in der Hinrunde. Elf der ersten zwölf Partien entschied die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso für sich – bei nur einem Remis. Dabei setzte der Spanier nahezu ohne Ausnahme auf eine Bundesliga-Stammelf. In dieser Saison hingegen nahm der 42-Jährige schon vom ersten auf den zweiten Spieltag mehrere Veränderungen vor. Er rotierte auf der Torhüterposition, im Mittelfeld und im Angriff. Nur die Abwehrreihe war sowohl beim Auftaktsieg in Gladbach (3:2) als auch zuhause gegen Leipzig (2:3) dieselbe.

Mit Anpfiff der Partie an diesem Samstag (15.30 Uhr) in Sinsheim gegen die TSG Hoffenheim könnte nun erstmals auch in dem Mannschaftsteil neues Personal zum Einsatz kommen. Viel spricht dafür, dass Nordi Mukiele sein erstes Spiel für Bayer 04 bestreiten wird. Der Franzose war während der Länderspielunterbrechung der einzige Verteidiger, der komplett in Leverkusen trainiert hat und Alonso direkt von seinen Fähigkeiten überzeugen konnte. Die Niederlage gegen seinen ehemaligen Klub Leipzig hatte die Paris-Leihgabe nach seinem Last-Minute-Transfer noch von der Bank aus erlebt. Inzwischen dürfte er sich aber ausreichend akklimatisiert haben, um von Beginn an spielen zu können.

Für Mukieles Startelfdebüt spricht zudem die bislang noch nicht gefundene Sicherheit bei seinen Positionskonkurrenten. Edmond Tapsoba leistete sich in beiden Partien ungewohnte Schwächen. Auch bei Piero Hincapie, dessen Stil wohl am ehesten mit dem von Mukiele vergleichbar ist, ist trotz vereinzelt starker Rettungsaktionen noch Luft nach oben. Den souveränsten Eindruck aus dieser Riege machte bislang Abwehrchef Jonathan Tah.

Warum Alonso noch keine Stammelf gefunden hat, liegt unter anderem daran, dass die Sommerzugänge – neben Mukiele sind das Aleix Garcia, Martin Terrier und Jeanuel Belocian – erst noch zeigen müssen, dass sie auch auf Sicht in die erste Elf gehören. In der vergangenen Spielzeit funktionierte die Integration der Neuen derart reibungslos, dass es für Alonso schlicht keinen Grund gab, an seiner Aufstellung etwas zu ändern. Granit Xhaka, Alejandro Grimaldo und Jonas Hofmann waren auf Anhieb integrale Bestandteile des Meisterteams.