Leverkusen gegen Köln Kölns Trainer Baumgart versucht im Derby-Streit zu beruhigen

Leverkusen · Die Diskussion um die umstrittene Vorverlegung der Partie Leverkusen gegen Köln zieht inzwischen Kreise bis in die Landespolitik. Das eh schon brisante Derby wird dadurch wohl noch hitziger. Steffen Baumgart hofft auf ein friedliches Spiel.

 Hofft auf friedliches Derby: FC-Coach Steffen Baumgart.

Hofft auf friedliches Derby: FC-Coach Steffen Baumgart.

Foto: dpa/Marius Becker

Am Anfang stand der verständliche Wunsch nach etwas mehr Zeit zur Regeneration. Weil Bayer Leverkusen kommende Woche Donnerstag im Halbfinale der Europa League zum Hinspiel bei der AS Rom antritt, ist das Derby gegen den 1. FC Köln vorverlegt worden. Nach Abstimmung mit dem Rechteinhaber Dazn sowie der Zustimmung der Polizei stimmte die Deutsche Fußball-Liga dem Anliegen des Werksklubs Ende vergangener Woche zu. Das Nachbarschaftsduell steigt also an diesem Freitag (20.30 Uhr).

In Köln reagierte man genervt auf das Vorgehen. Man sei zu spät, im Grunde als Letzter informiert worden, monierte FC-Sportchef Christian Keller. Andere Teams, die regelmäßig im Europapokal spielen, würden zudem auch keine Spiele verlegen – und der FC habe vergangene Saison 48 Stunden nach der Conference-League-Partie in Slovácko auch gegen Hoffenheim spielen müssen. Bayer reagierte darauf mit beschwichtigenden Statements von Geschäftsführer Fernando Carro und Sportgeschäftsführer Simon Rolfes. Neben ihrem Bedauern über den aufgekommenen Unmut betonten sie, dass der Prozess formal korrekt abgelaufen sei.

Inzwischen entwickelt sich die Vorverlegung des brisanten Duells zum Politikum. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU), Dauerkarteninhaber bei Bayer, soll die Polizei angewiesen haben, das Anliegen „wohlwollend“ zu prüfen, wie der „Kölner Stadtanzeiger“ berichtete. Das Wiederum sei keine besondere, sondern gängige Formulierung zu entsprechenden Anfragen, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Auch innerhalb der Polizei soll es Kritik gegeben haben, das Hochrisikospiel auf den Abend, also in die chaoten- und randalefreundliche Dunkelheit zu verlegen. Taktisch gesehen sei das ein „No-Go“ und werde seit Jahren nicht mehr praktiziert.

Bundesliga 2023/24: Tipps zum 30. Spieltag - Kicktipp, Wetten, Resultat
20 Bilder

Unsere Bundesliga-Tipps zum 30. Spieltag

20 Bilder
Foto: dpa/Tim Rehbein

Am Ende haben wohl alle Beteiligten ein bisschen recht. Eine unnötige zusätzliche Hitzigkeit bringt die einwöchige Diskussion um den Spieltermin aber auf jeden Fall in das Duell.  Entsprechend war FC-Trainer Steffen Baumgart zuletzt um verbale Abrüstung bemüht: „Wir sollten das alle klar im Auge haben: Rivalitäten auf dem Platz und nicht daneben. Das sollte jedem klar sein, unabhängig davon, wie, was passiert ist. Ich mache mir wirklich viele Gedanken, dass es ein friedliches und gutes Miteinander wird. Am Ende geht es um Sport und den sollten wir austragen – und kein anderer.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort