Bayer Leverkusen Vier gute Nachrichten vor dem Derby

Leverkusen · Am Samstag will sich Bayer 04 für die Hinspiel-Pleite gegen Borussia Mönchengladbach revanchieren. Vor dem Nachbarschaftsduell gibt es viele positive Impulse rund um die Werkself - einer davon ist der Transfer des jamaikanischen Top-Talents Leon Bailey.

Bayer 04 Leverkusen - Hertha BSC: die Bilder des Spiels
54 Bilder

Bayer - Hertha: die Bilder des Spiels

54 Bilder
Foto: ap, mm

Schnell, dribbelstark, technisch versiert und jung: Leon Bailey (19) liefert viele Argumente, warum er genau in das Anforderungsprofil von Bayer 04 passt. Gestern war der Jamaikaner zur obligatorischen medizinischen Untersuchung in Leverkusen. "Es sind noch einige Details zu klären, aber wenn ein Spieler schon beim Medizincheck ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er irgendwann das Trikot von Bayer 04 trägt, nicht mehr allzu gering", sagt Roger Schmidt. Der anstehende Transfer des jamaikanischen Top-Talents, der wohl im Sommer vom belgischen Erstligisten KRC Genk kommen wird, ist aber nicht die einzige gute Nachricht vor dem Heimspiel heute gegen Borussia Mönchengladbach (18.30 Uhr/Live-Ticker). Am Wochenende dürften Sportchef Rudi Völler und Manager Jonas Boldt den Wechsel abschließen. Es gibt viele Gründe für positive Stimmung vor dem Derby:

Bayer 04 zieht Talente an Die Verpflichtung von Bailey für eine kolportierte Ablösesumme von elf Millionen Euro, die durch etwaige Boni wohl auf bis zu 15 Millionen steigen kann, ist nicht nur sportlich vielversprechend. Sie ist auch ein Signal. Immerhin haben viele andere Vereine mitgeboten - auch aus der finanzstarken englischen Premier League.

"Wenn man so junge und talentierte Spieler kriegen kann, ist das ein gutes Zeichen", ist sich Schmidt sicher. Ohnehin sei Bayer 04 eine gute Adresse für aufstrebende Spieler. Das habe der Werksklub in den vergangenen Jahren mehrfach nachgewiesen. "Es gibt kaum einen Verein, wo so viele junge Spieler auf dem Platz sind, international spielen können und in einer der stärksten Ligen der Welt - mit einem hervorragenden Umfeld." Gerade für Talente in der Frühphase ihrer Karriere sei Bayer 04 genau das Richtige. Die Erfahrungen der Vergangenheit geben Schmidt recht: Karim Bellarabi, Jonathan Tah, Julian Brandt und Benjamin Henrichs sind nur einige Beispiele für junge Spieler, die in Leverkusen ihren Durchbruch schafften.

Das Lazarett lichtet sich Charles Aránguiz, Kevin Volland, Stefan Kießling, Lars Bender, Danny da Costa - die Liste der angeschlagenen Spieler war zuletzt lang. Nun entspannt sich die Lage. "Alle waren wieder im Mannschaftstraining, teilweise aber noch mit leichten Beschwerden." Für Bender komme Gladbach indes wohl noch zu früh. "Er ist unser Kapitän, fehlt uns in jedem Spiel und wir hoffen auf seine Rückkehr, aber wir werden mit der Situation vernünftig umgehen."

Etwas länger dauern wird es bei Aleksandar Dragovic, der beim 3:1-Sieg gegen Hertha mit einer Sehnenverletzung im Oberschenkel ausgewechselt werden musste. Aber auch bei dem Österreicher schreitet die Genesung voran. "Wir hoffen, dass seine Verletzung keine lange Ausfallzeit nach sich zieht. Es sieht gut aus", sagt Schmidt.

Die Statistik spricht für Bayer Für die Werkself könnte es derzeit wohl kaum einen willkommeneren Gegner als Borussia Mönchengladbach geben. Nur zwei der letzten 19 Heimspiele gegen die "Fohlen" gingen verloren - bei fünf Remis. Hinzu kommt, dass sich der niederrheinische Ex-Champions-League- und jetzige Europa-League-Teilnehmer auswärts bisher nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat. Zwei Zähler aus acht Spielen in der Fremde ergeben Platz 17 in der Auswärtstabelle. Nur der SV Darmstadt steht noch schlechter da.

"In den vergangenen Jahren war es immer ein gutes Spiel gegen Gladbach", beschreibt Schmidt die Vorzeichen der Partie. Sein Ziel umschreibt der Trainer der Werkself so: "Wir wollen unser Spiel durchdrücken, aggressiv und dominant sein." Die Auswärtsbilanz des kommenden Gegners, betont der 49-Jährige, interessiere ihn nur peripher: "Das ist vielleicht kurios, aber dafür können wir uns nichts kaufen. Jedes Spiel hat seine eigene Geschichte." Die Geschichte des letzten Heimspiels gegen Gladbach ist jedenfalls sonnenklar: Bayer 04 gewann 5:0. Das Hinspiel in Mönchengladbach ging hingegen 1:2 aus.

Ausverkauftes Haus 30.000 Zuschauer werden heute erwartet, davon rund 4000 aus Mönchengladbach - ausverkauft. Das war in dieser Saison zuletzt gegen Borussia Dortmund am 1. Oktober der Fall. Seitdem blieben immer einige Reihen in der BayArena leer. Gegen Berlin am vergangenen Sonntag sei die Stimmung in der BayArena "komisch" gewesen, sagt Schmidt. Grund waren Proteste aus der Ultra-Szene, die sich allerdings auch heute fortsetzen könnten. "Wir bauen auf unsere Fans ", unterstreicht Schmidt.

Das wäre dann die nächste gute Nachricht unter dem Bayer-Kreuz.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort