2:3 gegen Gladbach Leverkusen verspielt 2:0-Führung und verliert ein irres Derby

Leverkusen · Die Aufholjagd von Bayer Leverkusen in der Bundesliga ist durch Borussia Mönchengladbach jäh gestoppt worden. Im Derby gab die Werkself eine 2:0-Pausenführung aus der Hand und verlor noch mit 2:3 (2:0).

Bayer 04 Leverkusen - Borussia Mönchengladbach: Werkself in der Einzelkritik
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Bayer - Gladbach: die Werkself in der Einzelkritik

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Foto: dpa, fg

Eine rheinische Dreieckskonstellation bildete für Bayer 04 die Ausgangslage vor dem Abendspiel gegen Borussia Mönchengladbach: Weil der 1. FC Köln am Nachmittag deutlich in Darmstadt gewann, brauchte die Werkself unbedingt einen Sieg gegen das Team von Dieter Hecking, um den Anschluss an die internationalen Plätze zu halten. Das gelang nicht. Die 2:3 (2:0)-Niederlage ist ein herber Rückschlag im Rennen um die begehrten Ränge im oberen Tabellendrittel.

Kurz vor dem Spiel sorgten aber zunächst die Ultras von Bayer 04 für unschöne Szenen. In der Nordkurve wurde nicht nur Pyrotechnik, sondern auch Böller gezündet. Ein Kameramann wurde verletzt. Schiedrichter Deniz Aytekin pfiff die Partie leicht verspätet an. Der Verein wird wohl erneut für das Verhalten seiner Fans eine Strafe bezahlen müssen — nicht zum ersten Mal in dieser Saison.

Roger Schmidt veränderte seine Startformation auf zwei Positionen im Vergleich zum 3:1-Sieg gegen Hertha BSC Berlin. Für den verletzten Aleksandar Dragovic rückte Jonathan Tah von Beginn an die Innenverteidigung und der genesene Charles Aránguiz löste Julian Baumgartlinger im zentralen Mittelfeld ab.

Bayer begann druckvoll. Die erste Großchance des Spiels hatte Charles Aránguiz nach einer Ecke von Hakan Calhanoglu in der ersten Minute, doch der Kopfball des Chilenen landete direkt in den Armen von Yann Sommer. Gladbach hielt dagegen und kam seinerseits zu einigen guten Gelgenheiten. Der Distanzschuss von Oscar Wendt (10.) flog über Bernd Lenos Kasten.

Bayer 04 schien zunehmend überrascht über die ebenfalls forsche Herangehensweise der Gäste und kam vorerst so gut nicht mehr zum Abschluss — trotz der besseren Zweikampquote und mehr Ballbesitz. Ein Versuch aus der zweiten Reihe von Wendell (29.) brachte noch nichts ein, die etwas später folgende Ecke von Calhanoglu schon: Jonathan Tah nahm die punktgenaue Flanke dankend an und traf per Kopf zum 1:0 (31.).

Nur wenig später war es erneut eine Ecke des Türken, die Chicharitos knapp fünfmonatige Torflaute beendete. Der Mexikaner traf ebenfalls mit einem Kopfball (34.) und wirkte danach sichtlich erlöst. Sein letztes Bundesligator war das 2:0 gegen Borussia Dortmund im Oktober 2016. Die Vorlage kam aber diesmal nicht von Calhanoglu direkt, sondern von Karim Bellarabi, der die Ecke des 22-Jährigen mit dem Hinterkopf weiterleitete. Kurz vor der Pause hätte Kevin Kampl fast auf 3:0 erhöht, doch sein Schuss ging knapp links am Tor vorbei.

Kurz nach dem Seitenwechsel war es eine Großtat von Bernd Leno, die den Anschlusstreffer zunächst verhinderte. Der Schlussmann parierte den Schuss des völlig freien Thorgan Hazard (50.). Die Borussia kam daraufhin immer besser ins Spiel. Lars Stindl, der bereits im Hinspiel das Siegtor zum 1:2 aus Leverkusener Sicht erzielte, machte es zwei Minuten später besser und traf nach einem Patzer von Tah, der an der Strafraumgrenze kurz die Orientierung verlor, sehenswert ins rechte Eck.

Bayer verlor daraufhin die mühsam erarbeitete Kontrolle. Das Resultat war der Ausgleich — wieder durch Stindl, der vergleichsweise unbehelligt vor Leno frei zum Kopfball kam (58.). Es entwickelte sich danach ein offener Schlagabtausch mit dem besseren Ende für die Gäste. Raffael erzielte das 3:2 (71.), nachdem erneut Tah nicht gut aussah und sich von ihm abdrängen sowie ausspielen ließ. Bayers Nordkurve war da schon weitgehend still - ganz im Gegensatz zum rappelvollen Gästeblock.

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