Leverkusen nimmt Kurs auf Europa Bayer 04 wagt den Blick nach oben

Leverkusen · Wenig Spektakel, dafür viel Ballbesitzfußball und Tore in den richtigen Augenblicken bot das 2:0 der Werkself gegen Freiburg. Leverkusens Trainer und Spieler haben sich für die letzten zehn Spiele ein gemeinsames Ziel gesetzt.

Charles Aranguiz freut sich über sein Tor, Kevin Volland, Tin Jedvaj und Julian Baumgartlinger jubeln mit ihm (v.l.).

Charles Aranguiz freut sich über sein Tor, Kevin Volland, Tin Jedvaj und Julian Baumgartlinger jubeln mit ihm (v.l.).

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Als Kevin Volland und Leon Bailey den Ball in der 73. Minute in Koproduktion über die Linie drückten, gab es kaum noch Zweifel im weiten Rund der BayArena, dass die Werkself auch das dritte Liga-Heimspiel in Serie gewinnen würde. Durch das 2:0 (1:0) gegen den SC Freiburg beendete Bayer 04 nicht nur die jahrelange Negativserie am Karnevalswochenende, sondern untermauerte zugleich seine internationalen Ambitionen mit Blick auf die Tabelle – ganz zur Freude von Trainer Peter Bosz. „Ich bin sehr zufrieden. Wir mussten das Spiel unbedingt gewinnen, damit wir nach oben schauen können“, erklärte der Niederländer.

Er sah eine von Beginn an dominante Leverkusener Mannschaft, die durch einen Distanzschuss von Charles Aránguiz (4.) einen Start nach Maß erwischte. „Die ersten 30 Minuten haben wir gut gespielt, dann wurden wir etwas leichtsinnig und hatten einfache Ballverluste“, erklärte Bosz. Wirklich eingreifen musste Bayers Schlussmann Lukas Hradecky allerdings erstmals nach 49 Minuten. Janik Haberer hatte den Finnen herausgefordert. Nach dem 2:0, das letztlich Bailey gutgeschrieben wurde, war die Partie entschieden. Die Sicherheit im Passspiel – Leverkusen spielte 901 Pässe, wovon beeindruckende 92 Prozent ankamen – war erneut ein gewinnbringender Faktor.

„Es war ein kontrollierter Arbeitssieg“, erklärte Hradecky. „Wir haben den Autopiloten eingeschaltet und den Sieg nach Hause gefahren. Wichtig war, dass wir zu Null gespielt haben.“ Solche Siege benötige die Werkself, wenn sie sich noch unter die ersten vier Plätze hocharbeiten wolle, betonte der Keeper. Seine Hoffnung, mit Leverkusen in der kommenden Saison in der Champions League zu spielen, ist groß – und wird sich durch den Erfolg gegen harmlose Breisgauer vergrößert haben. „Wir haben noch zehn Spiele und sind gut drauf. Es ist nicht unmöglich.“

Bayer 04 Leverkusen gegen SC Freiburg: die Bilder des Spiels
11 Bilder

Bayer 04 - Freiburg: die Bilder des Spiels

11 Bilder
Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Stürmer Kevin Volland, der in der ersten Halbzeit zwar gute Haltungsnoten für seinen Fallrückzieherversuch bekam, aber kein Tor erzielte, blickte bereits auf die Partie am kommenden Sonntag (18 Uhr) bei den abstiegsbedrohten Niedersachsen aus Hannover. „Wir haben jetzt einen positiven Druck. Es ist immer einfacher, damit zu spielen, als mit Abstiegsdruck“, sagte Volland. „Wir müssen ihnen unsere Ideen und unser Spiel aufdrängen.“

Der 25-Jährige, der für das 2:0 eine Torvorlage in seine Statistik geschrieben bekam, hätte am kommenden Wochenende sicher nichts gegen einen ähnlich routinierten Auftritt wie gegen das Team von Trainer Christian Streich. „Wir haben das Spiel 90 Minuten dominiert und unseren Ballbesitz durchgezogen. Klar hätten wir das ein oder andere Tor mehr machen können, aber wir haben in der zweiten Halbzeit im richtigen Moment den K.o. gesetzt. So wollen wir spielen.“

Julian Baumgartlinger sprach von einer „richtigen Antwort“, die das Team auf die vermeidbare Niederlage in Dortmund gegeben habe. „Die Spielfreude und auch die Kreativität haben wir aus diesem Spiel mitgenommen“, betonte der Österreicher nach dem Sieg gegen Freiburg.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort