Bayer Leverkusen Schmidt zählt seine Abwehrtalente an

Leverkusen · Weil Tin Jedvaj und Wendell ihre Form suchen, ist Lars Bender als Rechtsverteidiger gefragt. Der füllt die Rolle gut, aber nur ungern aus.

Bayer 04 Leverkusen: Das ist Wendell
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Das ist Wendell

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Foto: afp, PST/bb

Wer sah, mit welcher Sicherheit und Abgeklärtheit und mit welchem Einsatz Lars Bender gegen Tottenham die rechte Verteidigerposition ausfüllte, kann sich kaum vorstellen, dass der Profi von Bayer Leverkusen als Fußballer jemals etwas anderes gemacht hat.

In der Viererkette sorgte der 27-Jährige einmal mehr für Stabilität in der Defensive - und wäre darüber hinaus beinahe zum Vorlagengeber geworden. Das Bemerkenswerte an seinem Auftritt: Der Kapitän füllte seine Rolle nicht nur souverän aus, sondern tat dies nach den Partien in Monaco und gegen Dortmund bereits zum dritten Mal. "Mich überrascht das selbst ein bisschen", sagte Bender, der signalisierte, nicht wirklich glücklich darüber zu sein. "Ich stelle mich immer in den Dienst der Mannschaft, jedoch muss ich dafür kein Freund der Position sein."

Tatsächlich aber sind er und der erst 19-jährige Benjamin Henrichs, der rechts wie links spielen kann, momentan die besten Optionen für die beiden Außenpositionen. Roger Schmidt freut sich einerseits über die "wertvolle Option" mit Bender, der auch als Nationalspieler schon durchaus vielversprechend rechts verteidigte. Eine Wunsch-Lösung ist das aber auch für den Trainer nicht. "Dass sich Lars eher im zentralen Mittelfeld sieht, ist klar. Das tun wir ja auch", erklärte der 49-Jährige vor dem heutigen Heimspiel gegen die noch ungeschlagene TSG Hoffenheim (15.30 Uhr/Live-Ticker).

Die Kritik an den eigentlich dafür vorgesehenen Außenverteidigern war unüberhörbar. Die Botschaft: Schmidt traut es Tin Jedvaj, Roberto Hilbert (erst zweimal im Kader) und Danny da Costa (Nachholbedarf nach OP) derzeit offenkundig nicht zu, die Position adäquat zu besetzen. "Ich habe Lars auch deshalb dort eingesetzt, weil ich das Gefühl hatte, dass die anderen, die dort spielen können, nicht in Top-Verfassung sind", sagte er. Das gilt insbesondere für Jedvaj (20) und Linksverteidiger Wendell (23). "Tin bot in Frankfurt ein schwaches Spiel, das nicht akzeptabel war. Wir wissen, dass er ein großes Talent ist, aber man muss Bereitschaft haben, sich weiterzuentwickeln. Daran arbeiten wir." Ähnlich deutlich wurde Schmidt bei Wendell. "Das ist noch nicht seine Saison. Auch wenn er verletzt war während der Vorbereitung, wissen wir, dass er besser spielen kann. Wir arbeiten daran, ihn wieder auf Top-Niveau zu bringen."

Während der Einsatz von Hakan Calhanoglu (Rückenbeschwerden) und Chicharito (erkältet) fraglich ist, spricht im Duell mit Hoffenheim wieder vieles für den Rechtsverteidiger Lars Bender. Dessen Rolle entpuppte sich als gutes Omen: Wenn er spielte, gab es für Bayer in dieser Saison keine Niederlage.

(RP)
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