Bayer 04 in der Champions League Trainer Bosz verbreitet Optimismus vor Heimspiel gegen Atlético

Leverkusen · Nur ein Sieg gelang Bayer 04 in den vergangenen sieben Pflichtspielen. Der Trainer der Werkself lässt sich von der Bilanz aber nicht verunsichern – und glaubt an die Minimalchance auf das Achtelfinale der Champions League.

 Peter Bosz lässt sich die Stimmung von der anhaltenden Ergebniskrise seiner Mannschaft nicht vermiesen.

Peter Bosz lässt sich die Stimmung von der anhaltenden Ergebniskrise seiner Mannschaft nicht vermiesen.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Was haben Sven Bender und Damir Skomina gemeinsam? Sie beide standen bereits ein Mal im Endspiel der Champions League. Während der Innenverteidiger von Bayer Leverkusen 2013 mit Dortmund an München scheiterte, leitete der slowenische Unparteiische erst vor wenigen Monaten das Finale der Königsklasse, das der FC Liverpool 2:0 gegen Tottenham gewann. Am Mittwoch (21 Uhr) stehen beide in der BayArena auf dem Rasen, wenn die Werkself gegen Atlético Madrid antritt, um die ersten Punkte in der Gruppenphase zu sammeln.

Peter Bosz zufolge ist ein Sieg gegen den spanischen Vizemeister im Grunde alternativlos. „Wir brauchen die Punkte, weil wir wir nach der Winterpause noch da sein wollen“, betont der Trainer der Werkself. Mit „da“ meint der Niederländer freilich die europäische Fußballbühne – oder realistisch gesagt: die Europa League. Zwar kann Bayer 04 theoretisch sogar noch die nächste Runde der Königsklasse erreichen, doch das ist in der langen Geschichte des Wettbewerbs bislang nur einer Mannschaft nach drei Auftaktniederlagen in der Gruppenphase gelungen: 2002 Newcastle United. Wesentlich wahrscheinlicher ist daher, dass sich die Werkself über Platz drei irgendwie noch in den anderen Europapokal rettet, der allerdings deutlich weniger Strahlkraft als die Champions League hat.

Bosz hat die Hoffnung auf das Achtelfinale hingegen zumindest öffentlich noch nicht aufgegeben. „Die Chance ist klein, ich weiß, aber so lange sie da ist, muss man versuchen, sie zu nutzen“, sagt der Niederländer und fügt mit entschlossener Mimik hinzu: „Es sind noch neun Punkte in der Gruppe zu vergeben. Ich bin ein Kämpfer. Ich werde erst sagen, dass es vorbei ist, wenn es wirklich vorbei ist.“

Abwehrchef Sven Bender sieht es ähnlich. Der 30-Jährige nimmt das Hinspiel vor zwei Wochen als Mutmacher für das anstehende Duell mit dem zehnfachen spanischen Meister. „In Madrid haben wir schon gut mitgehalten und haben das Zeug, Atlético zu schlagen“, ist er überzeugt. „Wir können ihnen wehtun, wissen aber auch wie schwer die Aufgabe wird.“ Bayer habe definitiv die Mittel, Madrid zu schlagen.

Sein Teamkollege Wendell will aus dem 1:2 gegen den Tabellenführer aus Mönchengladbach am Wochenende auch etwas für das Champions-League-Spiel gegen die Spanier lernen. „Bei den beiden Gegentoren haben wir geschlafen, aber das passiert uns nicht nochmal“, sagte der Brasilianer nach dem Schlusspfiff am Samstag. „Wir müssen gegen Atlético von Anfang an so spielen wie gegen Gladbach in der zweiten Halbzeit. Wenn wir das über 90 Minuten machen, haben wir eine Chance.“

Das müssen die Leverkusener allerdings ohne ihren Kapitän Lars Bender schaffen, der wegen eines Muskelfaserrisses zuschauen muss. Der in der Liga für zwei Spiele gesperrte Leon Bailey steht Bayer dafür immerhin in der Königsklasse noch zur Verfügung. Nach seinem Kurzeinsatz gegen Gladbach dürfte zudem Charles Aránguiz wieder in die Startelf rücken. Der auf dem Platz stets lauf- und zweikampffreudige Chilene kann laut Bosz den Unterschied im Spiel der Werskelf ausmachen: „Er ist ein sehr guter und wichtiger Spieler. Es wird uns stärker machen, dass er wieder dabei sein kann.“

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