Bayer spielt 1:1 bei RB Leipzig Torhüter Hradecky wundert sich über „Spaziergang“

Leipzig · Bayer Leverkusens Torwart Lukas Hradecky hat sich nach dem 1:1 der Werkself beim Tabellenzweiten in Leipzig über die Leichtigkeit des Punktens gewundert. RB-Trainer Julian Nagelsmann fand klare Worte zu den Anfeindungen gegen TSG-Mäzen Dietmar Hopp.

 Leverkusens Schlussmann Lukas Hradecky (l.) kann den Kopfball von Patrik Schick zum 1:1 nicht mehr parieren.

Leverkusens Schlussmann Lukas Hradecky (l.) kann den Kopfball von Patrik Schick zum 1:1 nicht mehr parieren.

Foto: dpa/Jan Woitas

Pyrotechnik, Rassismus, Fadenkreuztransparente, Schmähgesänge der übelsten Art – die Bundesliga hat sich zuletzt nicht gerade von ihrer besten Seite gezeigt. Das Topspiel zwischen RB Leipzig und Bayer Leverkusen war dagegen trotz aller sportlichen Bedeutung geradezu ein Friedensgipfel, der passenderweise mit einem 1:1 (1:1) endete.

Bundesliga 2019/20: RB Leipzig gegen Bayer Leverkusen - die Bilder des Spiels
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Vor dem Anpfiff setzten die Fans des Tabellenzweiten ein gerade in diesen aufgewühlten Zeiten bemerkenswertes Zeichen. Sie gaben mit ihrer Choreografie vor dem Spiel ein Plädoyer für „Love, Peace und Rasenball“ ab – in Regenbogenfarben. Insgesamt war die Stimmung fair und freundlich, Beleidigungen oder übertriebenen Einsatz von Feuerwerk gab es nicht zu beklagen, auch keine feindseligen Transparente.

Bundesliga 2019/20: RB Leipzig - Bayer Leverkusen: die Werkself in der Einzelkritik
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In der ersten Halbzeit lieferten sich die Mannschaften ein unterhaltsames Duell mit Chancen auf beiden Seiten. Eine davon nutzte Leon Bailey nach Vorlage von Kai Havertz zum 1:0 für Bayer (29.), doch die Antwort von Leipzig ließ nicht lange auf sich warten. Patrik Schick köpfte die Gastgeber nach einer Freistoß-Flanke von Christopher Nkunku zum Ausgleich – und Endstand (32.). Bis Mitte der zweiten Halbzeit war beiden Mannschaften noch ein gewisser Biss anzumerken, doch spätestens dann plätscherte die Partie vor sich hin. So blieb es passend zur Stimmung bei einem schiedlich-friedlichen Remis.

Lukas Hradecky verblüffte mit der Einschätzung, dass die Partie beim Champions-League-Achtelfinalisten „ein Spaziergang“ für Bayer gewesen sei. „Ganz ehrlich“, hob der Leverkusener Schlussmann an, „ich habe Schlimmeres erwartet. Vielleicht hatten sie zu viel Respekt vor uns oder wir haben es richtig gut gemacht.“ Leverkusen müsse dennoch mit dem Ergebnis zufrieden sein. „Ein Punkt in Leipzig – das ist nicht schlecht.“

Der Werksklub hält durch das Remis Anschluss an die Königsklassen-Plätze, verpasst aber vorerst den direkten Angriff auf die Spitzengruppe. Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann war daher ebenfalls zufrieden mit der Punkteteilung. „Beide Seiten wollten eher nicht verlieren als gewinnen“, sagte er. Insgesamt sei es jedoch kein gutes Spiel von RB gewesen. „Mehr als ein Unentschieden wäre nicht verdient. Immerhin haben wir Leverkusen ein bisschen auf Distanz gehalten.“

Klare Worte fand der ehemalige Hoffenheimer Coach indes zu den Anfeindungen gegen TSG-Mäzen Dietmar Hopp. „Wir dürfen das nicht dulden“, betonte er. „Wenn die Hasstiraden irgendwann überhand nehmen, muss man die aussortieren, die schuld sind. Und wenn das nicht hilft, spielt man eben ohne Zuschauer.“

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