Bayer mit Nullnummer in Bremen Torflaute zur Unzeit

Bremen · In der entscheidenden Phase der Saison ist reichlich Sand im Offensivgetriebe der seit drei Spielen torlosen Werkself. Der erfolgreichste Schütze Kevin Volland kann daran nach seiner fünften Gelben Karte nichts mehr ändern.

Alles Strecken war vergebens: Weder Kevin Volland noch einer seiner Teamkollegen konnten den Ball im Bremer Tor unterbringen. Für das abschließende Heimspiel gegen Hannover wird der mit 14 Treffern erfolgreichste Torjäger der Werkself gelbgesperrt fehlen.

Alles Strecken war vergebens: Weder Kevin Volland noch einer seiner Teamkollegen konnten den Ball im Bremer Tor unterbringen. Für das abschließende Heimspiel gegen Hannover wird der mit 14 Treffern erfolgreichste Torjäger der Werkself gelbgesperrt fehlen.

Foto: IMAGO

Nach etwa 25 gespielten Minuten war klar, dass die Nullnummer im Weserstadion Kevin Vollands letztes Saisonspiel ist. Für ein Foul an Bremens Florian Kainz sah der Angreifer seine fünfte Gelbe Karte der Spielzeit. In den restlichen rund 65 Minuten demonstrierte die Werkself eindrucksvoll, wie man gegen konsequent verteidigende Gegner zwischen den Strafräumen ansehnlich passen und kombinieren kann, ohne dabei ernsthafte Torgefahr auszustrahlen. Einzige Ausnahme war die Großchance von Kai Havertz, dem kurz nach der Halbzeit eine von Bremens Schlussmann Jiri Pavlenka nur unzureichend abgewehrte Flanke vor die Füße fiel. Der Schuss des 18-Jährigen aus wenigen Metern Entfernung ging deutlich über den Kasten.

Es war eine Szene mit Symbolcharakter. Der Ball will derzeit einfach nicht mehr ins gegnerische Tor. Das wäre zu Beginn oder in der Mitte der Saison vielleicht noch zu verkraften, aber ausgerechnet in der entscheidenden Phase der Spielzeit stellt die Torfabrik die Produktion ein. Das ist nicht nur wegen der zuletzt versäumten Punkte ärgerlich, sondern auch mit Blick auf das letzte Spiel der Saison.

Bayer empfängt am Samstag Hannover (15.30 Uhr) und steht in der Pflicht zu gewinnen, um Platz vier zu erobern - vorausgesetzt, Hoffenheim verliert in Dortmund oder schlägt den BVB deutlich. So oder so muss die Werkself gegen die Niedersachsen ihre "Hausaufgaben" machen, wie Sportdirektor Rudi Völler das letzte Heimspiel paraphrasierte.

Volland bleibt bei der sportlichen Klärung der Frage, ob Leverkusen kommende Saison in der Champions League spielen darf, nur die Zuschauerrolle - und das wegen einer "Situation, für die man nicht unbedingt Gelb geben muss", wie der 25-Jährige kritisch anmerkte.

Dabei hatte er Glück, dass Robert Hartmann ihm später nicht die Gelb-Rot zeigte. Der bereits Verwarnte hatte in der 83. Minute Pavlenka gegen das Knie getreten, doch der Schiedsrichter bestrafte den an der Szene unbeteiligten Lucas Alario. Videoassistent Bastian Dankert griff aus Köln korrekterweise ein und korrigierte die Entscheidung. Damit ist der Argentinier, für den es ebenfalls die fünfte Gelbe Karte gewesen wäre, am Samstag einsatzbereit. Kurios ist allerdings, dass im Gegenzug Volland nicht vom Platz geschickt wurde.

Die anhaltende Torflaute konnte der gebürtige Allgäuer nach der mit Blick auf die Tabelle gefühlten "0:0-Niederlage" nicht erklären. "Es war ähnlich wie gegen Stuttgart. Wir erspielen uns Chancen und nutzen sie nicht", sagte er. "Das ist sehr ärgerlich - vor allem, weil Hoffenheim und Dortmund auch gepatzt haben." Es sei "so eine Phase", in der die Werkself stecke. "Vielleicht sind wir vor dem Tor nicht so konzentriert. Das ist extrem bitter."

Auch Julian Brandt war nach dem Schlusspfiff sichtlich angefressen, dass Bayer 04 die Fehler der Konkurrenz nicht ausnutzen konnte. "Das ist nichts Halbes und nichts Ganzes", fasste der Nationalspieler die Folgen des Unentschiedens zusammen. "Es hat eigentlich überall gepasst, nur im letzten Drittel nicht. Irgendwie kriegen wir den Ball nicht ins Tor." Insgesamt gehe das Unentschieden daher in Ordnung. "Wir müssen jetzt zusehen, dass wir am Samstag wieder ein paar Buden machen. That's it", betonte Brandt.

(RP)
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