Diskussionen um angemessene Freude Sven Bender wirbt um Verständnis bei Torjubel

Leverkusen · Unter den Fans ist eine Diskussion entfacht, was in Corona-Zeiten als Torjubel akzeptabel ist und was nicht. Nachdem vor allem die Spieler von Hertha BSC in die Kritik geraten sind, wirbt Bayer Leverkusens Abwehrspieler Sven Bender jetzt um Verständnis. „Der Fußball lebt von Emotionen“, sagt er.

 Die Leverkusener Sven Bender (r.) und Julian Baumgartlinger (l.) nehmen den Bremer Nick Woltemade in die Zange.

Die Leverkusener Sven Bender (r.) und Julian Baumgartlinger (l.) nehmen den Bremer Nick Woltemade in die Zange.

Foto: dpa/Stuart Franklin

Als Mitchell Weiser am Montagabend beim 4:1 (2:1) in Bremen per Kopf zur Vorentscheidung für seine Leverkusener traf, konnte er nicht anders, als Vorlagengeber Moussa Diaby freudestrahlend in die Arme zu springen. Eine allzu verständliche Reaktion des 26-Jährigen, war es doch sein erstes Tor in dieser Spielzeit für die Werkself. In Corona-Zeiten, in denen Abstand halten das oberste Gebot ist, ruft ein solcher Torjubel vielerorts aber auch Kritiker auf den Plan.

Vor allem die Profis von Hertha BSC feierten die Treffer bei ihrem 3:0 in Hoffenheim mit besonders viel Körperkontakt. Das sorgte bei vielen Fans für Unverständnis. Auch wenn der Deutsche Fußball-Bund den Torjubel nicht reguliert hat, gibt es immerhin die Empfehlung, aktuell nicht ganz so ausgelassen wie gewohnt zu zelebrieren.

„Wir versuchen unser Bestes. Das Bewusstsein ist da“, beteuert Bayer Leverkusens Abwehrspieler Sven Bender. Er wirbt zugleich aber auch um Verständnis. „Es geht um sehr, sehr viel. Jeder gibt alles und will seine Ziele erreichen“, sagt der 31-Jährige. Daher könne er nachvollziehen, wenn sich im Eifer des Gefechts Spieler nach einem Torerfolg auch mal in die Arme fallen würden. „Fußball lebt immer von den Emotionen. Das war schon immer so und wird auch in den nächsten Wochen so sein.“

Bei sich selbst ist der Abwehrchef des Werksklubs allerdings sicher, nicht zu oft in die Verlegenheit zu geraten, penibel auf einen angemessenen Torjubel zu achten. „Da ich wenig Tore erziele, muss ich mir auch wenig Gedanken über den Torjubel machen“, sagt er und lacht. Aber: „Es ist schon ein Unterschied. Das wird einem bewusst, wenn ein Tor fällt. Die Jungs, die dann nah dran sind, an denen, die das Tor geschossen haben, brauchen den Moment, um es zu verstehen, dann auch Abstand zu halten.“

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