Linksverteidiger Sinkgraven soll kommen Bayer 04 sucht einen Konkurrenten für Wendell

Leverkusen · Um den Druck auf den Brasilianer Wendell zu erhöhen, will Bayer Leverkusen einen neuen linker Verteidiger verpflichten. Daley Sinkgraven von Ajax Amsterdam ist Top-Kandidat.

 Leverkusen soll an Daley Sinkgraven (links) von Ajax Amsterdam interessiert sein.

Leverkusen soll an Daley Sinkgraven (links) von Ajax Amsterdam interessiert sein.

Foto: AFP/ADRIAN DENNIS

Während sich die Spieler der Werkself noch vom kräftezehrenden Saisonendspurt erholen, hat für Simon Rolfes die wohl arbeitsreichste Zeit des Jahres längst begonnen. Der Sportdirektor von Bayer 04 ist auf der Suche nach Verstärkungen für die Mannschaft von Trainer Peter Bosz. Sein Fokus liegt derzeit auf der Verpflichtung eines zweiten Linksverteidigers, um dem auf dieser Position zuletzt konkurrenzlosen Wendell Druck zu machen. Vor allem ein Profi soll dabei das Interesse des Werksklubs geweckt haben: Daley Sinkgraven von Ajax Amsterdam.

„Jeder, der kommt, muss uns besser machen“, sagte Bosz bei seinem Saisonfazit. Sinkgraven könnte so ein Spieler sein. Der Coach der Werkself kennt den 23-Jährigen noch bestens aus seiner Zeit als Trainer beim niederländischen Rekordmeister. Erst vor wenigen Monaten bescheinigte Bosz ihm das Potenzial, „in die absolute Weltspitze“ vordringen zu können. Linksfuß Sinkgraven spielte in der Jugend für den SC Heerenveen und wechselte 2015 für sieben Millionen Euro nach Amsterdam. Unter Bosz war der ballsichere, passstarke und mit einer guten Übersicht ausgestattete Sinkgraven Stammspieler, ehe ihn eine 2017 im Europa-League-Viertelfinale gegen den FC Schalke erlittene Knieverletzung ausbremste. Erst in der Rückrunde der vergangenen Spielzeit kam der 1,79 Meter große Fußballer wieder vermehrt zum Einsatz. Insgesamt elf Mal stand er für Ajax in der Saison 2018/19 auf dem Platz, unter anderem im Halbfinale der Champions League gegen Tottenham.

Während Sinkgraven sowohl bei Bosz als auch Rolfes weiter hoch im Kurs steht, scheint das Interesse der Leverkusener am Hamburger Douglas Santos derweil deutlich abgekühlt zu sein. Zwar passt auch der 25-jährige brasilianische Olympiasieger von 2016 in das Anforderungsprofil des Werksklubs, dürfte mit einer Ablösesumme von rund 15 Millionen Euro aber auch wesentlich kostspieliger als Sinkgraven sein. Dessen Vertrag endet 2020. Für rund sieben Millionen Euro wäre der Niederländer wohl zu haben.

Fest steht: Ein zweiter Linksverteidiger soll kommen. Noch eine Saison, in der sich Wendell trotz schwächerer Leistungen keine Sorgen um seinen Stammplatz machen muss, wollen die Leverkusener Verantwortlichen verhindern. Der 25-Jährige, dessen Entwicklung seit einigen Saisons stagniert, soll sich dem Konkurrenzkampf stellen und konstanter werden. Hoffnung auf eine bessere Spielzeit der brasilianischen Frohnatur machen dabei die letzten Auftritte unter Bosz. Wendell bestritt ab dem 28. Spieltag alle Partien über die volle Distanz und zeigte beim Saisonfinale in Berlin eine seiner wohl besten Leistungen für den Werksklub insgesamt.

Sollte Leverkusen seinen Wunschkandidaten für die linke Abwehrseite gefunden haben, wäre es die erst zweite Verpflichtung für die kommende Spielzeit. Bislang steht Mittelfeldmann Kerem Demirbay, der für rund 28 Millionen Euro aus Hoffenheim kommt, als einziger Zugang fest. Niklas Lomb, der in der vergangenen Saison an den SV Sandhausen ausgeliehen war und dort 14 Spiele für den Zweitligisten absolvierte, kehrt zudem unters Bayer-Kreuz zurück und ersetzt Thorsten Kirschbaum (VVV-Venlo) als dritten Torhüter. Julian Brandt (Borussia Dortmund) und Isaac Kiese Thelin (RSC Anderlecht, Leihe beendet) haben den Verein verlassen. Ob Mittelstürmer Lucas Alario bleibt, soll in den kommenden Wochen entschieden werden.

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