Bayer Leverkusen Bayer stoppt Abwärtstrend und trotzt dem Gewitter

Leverkusen · Im heftigen Unwetter mit Blitz und Donner hat Bayer Leverkusen gegen den Lieblingsgegner seinen Abwärtstrend gestoppt. Im zwischenzeitlich für acht Minuten unterbrochenen 600. Bundesliga-Heimspiel ihrer Geschichte bezwang die Werkself den FC Augsburg mit 1:0 (1:0). Es war der siebte Sieg im siebten Bundesliga-Spiel gegen die Schwaben.

Leverkusen - Augsburg: Einzelkritik
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Dass dieser Sommer in Deutschland wohl endgültig vorbei ist, merkten die Teilnehmer der Bundesligapartie zwischen Bayer 04 Leverkusen und dem FC Augsburg spätestens um 20.37 Uhr. Denn da unterbrach Schiedsrichter Guido Winkmann die Partie wegen eines Unwetters, das sich direkt über der BayArena austobte. Als ein Blitz sich unmittelbar über dem Stadiondach entlud, schickte der Unparteiische beide Teams für acht Minuten in die Kabinen. Als sie wieder herauskamen, hatten sich die Regenfälle noch nicht gelegt, aber immerhin drohte von oben keine Gefahr mehr.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Bayer bereits das 1:0-Siegtor erzielt. Hauptverantwortlich für den Treffer, den Heung-Min Son unter Mithilfe des abfälschenden Ex-Leverkuseners Jan-Ingwer Callsen-Bracker erzielt hatte, war ein Mann, der ursprünglich gar nicht für die Startelf vorgesehen war: Roberto Hilbert. Der 29-Jährige war nur dabei, weil sich Gonzalo Castro beim Aufwärmen verletzt hatte. In der 33. Minute empfahl sich Hilbert aber für weitere Einsätze: Der Ex-Nationalspieler vernaschte auf der rechten Außenbahn Caiuby, zog nach innen und legte den Ball mit dem rechten Außenrist genau in den Lauf von Son, der direkt abzog und traf.

Kaum Torchancen auf beiden Seiten

Die Führung war nicht unverdient, markierte aber den einzig echten Höhepunkt einer bis dahin zähen Begegnung. Zwar hatte Bayer gleich zu Beginn eine gute Chance, als der Versuch von Stefan Kießling — nach Flanke von Hilbert — vor der Linie geklärt wurde, doch im Anschluss lief bei beiden Teams nicht viel zusammen. Während Augsburg kaum etwas gelingen mochte, machte sich die Werkself das Leben immer wieder selber schwer. Ungenauigkeiten in den Pass-Stafetten und unsaubere Ballannahmen verhinderten bessere Torraumszenen. Karim Bellarabi gelang zwar in der 19. Minute ein Treffer, der wurde aber zu Recht wegen Abseits nicht anerkannt. Erst Hilberts Geistesblitz und Sons schneller Abschluss sorgten dafür, dass es nicht nur über, sondern auch in der BayArena knisterte.

Nach der Pause verhalf Bayer-Trainer Roger Schmidt seinem Spieler Vladlen Yurchenko zu seinem Pflichtspieldebüt für die Werkself. Der 20-jährige Ukrainer rückte für den leicht angeschlagenen Hakan Calhanoglu ins offensive Mittelfeld und durfte auch direkt die Standards ausführen. Die brachten jedoch nicht die gewünschte Gefahr. Für die sorgte dann immerhin Son, der zu zwei guten Abschlüssen kam, das Tor aber jeweils knapp verfehlte. Auf der anderen Seite setzte Augsburg nun einige Konter, beim ersten nach rund 55 Minuten musste Leverkusens Torwart Bernd Leno gegen Caiuby erstmals richtig eingreifen — er meisterte die Prüfung aber souverän. Da war es zu verkraften, dass Kießling auf der Gegenseite nach 65 Minuten aus kurzer Distanz an Torwart Marwin Hitz scheiterte.

Denn so gewann Bayer 04 nach einem Remis und einer Niederlage wieder eine Bundesligapartie und spielte zum ersten Mal seit dem Saisonauftakt wieder zu null.

(RP)
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