Rückspiel in Russland Die Werkself ist in Moskau, um zu siegen
Moska · Nur ein höherer Erfolg als 2:1 sichert Bayer Leverkusens überwintern im Europapokal. Für Trainer Peter Bosz geht es im Champions-League-Rückspiel bei Lokomotive Moskau auch darum, seine Negativserie gegen russische Teams zu beenden.
Zwei Jahre, einen Monat und 24 Tage lagen zwischen Peter Boszs erstem Spiel und seinem ersten Sieg in der Champions League. Erst vor wenigen Wochen, beim verdienten 2:1 der Werkself gegen Atletico Madrid, war es soweit – und der 56-jährige Trainer beendete seine persönliche Negativserie in dem Wettbewerb. Um mit Bayer 04 auch in der Rückrunde international spielen zu dürfen, muss Bosz nun einen weiteren, erneut persönlichen Negativlauf stoppen: den gegen russische Teams.
„Für mich persönlich wird es Zeit, dass ich mal ein Spiel in Russland gewinne“, sagte der Trainer von Bayer 04. Am Dienstag (18.55 Uhr/Dazn) ist der Werksklub zu Gast bei Lokomotive Moskau. Fünf Mal traf der Coach der Werkself bislang auf Teams aus Russland. Ein Sieg gelang Bosz dabei nicht. Mit seinem damaligen Klub Ajax Amsterdam scheiterte er 2016 in der Qualifikation zur Champions League am FK Rostow (1:1 und 1:4). Und auch als Bayer-Trainer hatte der Niederländer bislang kein Glück gegen Mannschaften aus der Premjer-Liga. Mit dem Werksklub kam Bosz im Februar gegen den FK Krasnodar gleich zwei Mal nicht über ein Unentschieden (0:0 und 1:1) hinaus und schied in der Zwischenrunde der Europa League aus.
Am präsentesten dürfte dem Leverkusener Coach aber freilich das Hinspiel gegen Lokomotive Moskau sein, das die Werkself überraschend 1:2 verlor. Nun benötigen die Leverkusener einen höheren Sieg als 2:1, um den direkten Vergleich für sich zu entscheiden, sicher in der Europa League zu überwintern und die Minimalchance auf das Achtelfinale der Königsklasse zu wahren. Dass das nicht einfach wird, betonte Bosz vor dem Abschlusstraining in der Moskauer RZD-Arena, stellte aber zugleich klar: „Wir müssen gewinnen, dafür sind wir hergekommen.“
Dass sich die Profis von Bayer auch aus meteorologischer Sicht warm anziehen müssen, sollte klar sein. Zu Spielbeginn soll das Thermometer in Moskau etwa minus drei Grad anzeigen, Tendenz fallend. „Der Gegner spielt auch unter diesen Bedingungen. Deswegen sollte uns das nicht allzu sehr beschäftigen“, sagte Innenverteidiger Jonathan Tah.
Der 23 Jahre alte Abwehrspieler versicherte, noch immer das Hoch des Triumphs von Anfang November nach dem Sieg gegen die favorisierten Madrilenen zu verspüren. „Das Gefühl ist noch da“, betonte Tah. Die Champions League sei freilich immer etwas Besonderes. „Und da erinnern wir uns natürlich an den Sieg gegen Atlético. Er gibt uns Selbstvertrauen.“
Auch wenn das Achtelfinale in der Theorie noch erreichbar ist, bleibt Bayers Sportgeschäftsführer Rudi Völler realistisch. Er visiert den dritten Platz in der Gruppe und damit die Qualifikation für die Europa League an. „Die Mannschaft, die aufläuft, wird alles dafür tun, um den dritten Platz zu erreichen“, betonte der 59-Jährige.