Achtelfinale der Champions League Bayer spielt gegen Atletico und den ZDF-Fluch

Leverkusen · Vor vollem Haus will sich Bayer Leverkusen im Achtelfinal-Hinspiel gegen Atletico Madrid auf keinen Fall blamieren. Trainer Roger Schmidt glaubt an die Chance seiner Mannschaft – obwohl die Partie im Free-TV gezeigt wird.

Bayer 04 Leverkusen bereitet sich auf Atletico Madrid vor
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Bayer bereitet sich in Arena auf Atletico vor

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Es klang schon ein wenig pathetisch, als Roger Schmidt nach dem 2:2 von Augsburg forderte, dass es in Leverkusen an der Zeit sei, nicht nur Helden zu machen, sondern auch wieder eigene Helden zu haben. Zuletzt war es Bas Dost, der bei Bayers 4:5-Niederlage mit vier Toren zum Mann des Tages avancierte. Jüngst in Augsburg half die Werkself, dass Torhüter Marvin Hitz zum historischen Torschützen wurde. "Wir gehen im Moment durch eine harte Schule", sagte der Trainer nach dem zweiten Last-Minute-Tor in Folge.

Umso größer ist seine Freude auf den Tapetenwechsel in der Champions League. Das Achtelfinal-Hinspiel heute ( 20.45 Uhr/Live-Ticker) gegen den Vorjahresfinalisten Atlético Madrid ist das erste von drei aufeinanderfolgenden Heimspielen für Bayer 04 in drei Wettbewerben. Für Roger Schmidt eine richtungsweisende Woche. Vor eigenem Publikum – und erstmals in dieser Saison in der Champions League im ausverkauften Stadion – soll die Trendwende zu einer doch noch erfolgreichen Rückrunde gelingen.

Nun sprechen die Bilanz mit nur einem Sieg aus den letzten sechs Ligaspielen und die Tatsache, dass Leverkusen noch nie eine K.o.-Runde im Achtelfinale der Königsklasse überstanden hat, nicht für die Werkself. Als 2002 der Finaleinzug gelang, gab es noch die ungeliebte zweite Gruppenphase. "Doch dem Druck müssen wir uns stellen und zeigen, wo wir hingehören", fordert Sportchef Rudi Völler, der dieser Tage nicht müde wird zu betonen, "dass wir totales Vertrauen in den Kader und vor allem in den Trainer haben".

Das ZDF überträgt live. Mal wieder. Das kommt wegen der Konkurrenz zu Bayern, Dortmund und Schalke 04 eher selten vor – und soll ausnahmsweise gutes Omen sein. Denn bisher blieb es ein Mysterium, dass die Bayer-Profis schmerzhafte Niederlagen immer dann kassierten, wenn das "Zweite" übertrug. Die Bilanz: Am 18. Februar 2014 unterlag der Werksklub im Achtelfinal-Hinspiel Paris St.-Germain zu Hause 0:4. Am 27. November 2013 endete das Heimspiel gegen Manchester United 0:5. Am 7. März 2012 setzte es beim FC Barcelona ein 1:7. Dazu kommt die weniger deutliche, aber nicht minder bittere 0:1-Heimpleite gegen Monaco, die den Gruppensieg verhinderte.

Gegen Atlético, das mit seinem Trainer Diego Simeone und klangvollen Namen wie Fernando Torres zuletzt so spektakuläre Ergebnisse wie das 4:0 gegen Real Madrid ablieferte, ist die Favoritenrolle klar verteilt. "Das ist eine Riesenaufgabe, und wir sind sicher Außenseiter", sagt Schmidt. "Aber ich sehe eine Chance, dass wir uns in zwei Spielen durchsetzen."

(RP)
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