Bayer Leverkusen So verändert sich die Werkself

Leverkusen · André Ramalho und Christoph Kramer kommen. Ein weiterer Abwehrmann wird gesucht.

Roger Schmidt: Ein Porträt in Bildern
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Das ist Roger Schmidt

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Foto: AFP/PATRICIA DE MELO MOREIRA

90 Minuten noch - dann ist für Bayer Leverkusen die erste Saison unter Trainer Roger Schmidt vorbei. Eine Spielzeit, die - so viel steht trotz des 2:0-Erfolges über die TSG Hoffenheim fest - auf Platz vier enden wird. Mönchengladbach ist nicht mehr einzuholen, aber damit hatten sie sich in Leverkusen ohnehin längst abgefunden.

Unterm Strich hat der Werksklub vor allem dank einer guten Rückrunde sein Saisonziel erreicht. "Am vorletzten Spieltag bereits 61 Punkte auf dem Konto zu haben, ist außergewöhnlich", sagte Sportdirektor Rudi Völler. Gewinnen die Leverkusener auch ihr Spiel bei Eintracht Frankfurt, hätten sie mit 36 Punkten ihre beste Rückserie seit mehr als zehn Jahren gespielt. Der Erfolg lässt Roger Schmidt positiv auf die Play-offs für die Champions League blicken. "Wir werden unseren vierten Platz vergolden, indem wir die Qualifikation schaffen", versprach der 48-Jährige im Anschluss an die Partie gegen Hoffenheim, in der Hakan Calhanoglu und Stefan Kießling für den 17. Saisonsieg sorgten.

Die Statistik spricht für Bayer 04. In allen Ausscheidungsspielen zur Königsklasse konnte sich der Werksklub durchsetzen: 1997 gegen Dinamo Tiflis, 2001 gegen Roter Stern Belgrad, 2004 gegen Banik Ostrau und 2014 gegen den FC Kopenhagen. Jenseits der sportlichen Ambitionen basteln die Leverkusener am Kader, der dies auch 2015 schaffen soll. Simon Rolfes beendet seine Karriere, Stefan Reinartz verlässt den Verein auf eigenen Wunsch wohl Richtung Frankfurt. Und wer Gonzalo Castro nach dem letzten Heimspiel mit den Fans auf dem Zaun hat feiern sehen, der sah einen weiteren Profi Abschied nehmen. Borussia Dortmund möchte den Mittelfeldspieler verpflichten, zierte sich zuletzt aber, die volle Ablöse von elf Millionen Euro zu zahlen. Castros Ausstiegsklausel muss bis 25. Mai gezogen werden, andernfalls bleibt er ein weiteres Jahr in Leverkusen. Von seiner Entscheidung hängt ab, inwiefern Bayer 04 seine Transferbemühungen womöglich ausweiten muss. "Bleibt er, hätten wir mit Lars Bender, Christoph Kramer und Gonzalo drei überragende Sechser", zählt Manager Jonas Boldt auf. "Wir haben derzeit nicht den Druck, etwas machen zu müssen."

Mit Gladbach-Rückkehrer Kramer und André Ramalho (RB Salzburg) sind zwei Zugänge fix. Überdies kehrt Leihspieler Konstantinos Stafylidis zurück, der an den englischen Zweitligisten FC Fulham ausgeliehen war. Mindestens ein Abwehrspieler wird gesucht, der Erfahrung hat - so viel steht seit der Trennung von Emir Spahic fest. Was darüber hinaus in der Defensive passiert, hängt davon ab, ob Kyriakos Papadopoulos, der aktuell eine Schulterverletzung auskuriert, zum FC Schalke 04 zurückkehrt. Bayer 04 möchte den Innenverteidiger auch nach Ablauf des Leihgeschäfts halten. Geplant sind punktuelle Veränderungen, keine strukturellen. "Das Gerüst unseres Kaders steht im Großen und Ganzen", erklärte Boldt.

Porträt: Das ist Christoph Kramer von Borussia Mönchengladbach
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Das ist Christoph Kramer

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Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Im offensiven Mittelfeld ist das Team mit Karim Bellarabi, Hakan Calhanoglu, Heung-Min Son und dem aufstrebenden Julian Brandt bestens aufgestellt. Veränderungen könnte es im Sturm geben. Josip Drmic und Roger Schmidt scheinen trotz zweiter Chance nicht zueinander zu finden. Im Klub rechnet man damit, dass der Schweizer seinen Wechselwunsch erneuert; und wird ihn wohl ziehen lassen, sollte ein gutes Angebot vorliegen und Ersatz bereit stehen. Schmidt bestätigte, dass man sich mit Kevin Volland (Hoffenheim) beschäftigt. Der aber ist von einigen Klubs umworben.

(RP)
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