2021 in Bildern So lief das Jahr für die Werkself
Obwohl im Jahr 2021 nicht alles rund lief, gab es aber auch einige Momente, die den Fans gerne in Erinnerung bleiben dürften. Es war ein Jahr der grandiosen Siege, bitteren Rückschläge, herben Blamagen und Überraschungen.
Januar: Erst schießt Nadiem Amiri bei der 1:2-Niederlage in Frankfurt das „Tor des Monats“, dann gerät er bei der 0:1-Pleite in Berlin mit Florian Hübner aneinander. Zunächst steht im Raum, dass der Unioner den Leverkusener rassistisch beleidigt haben soll. Hierfür finden die Ermittler des DFB-Kontrollausschusses im Nachgang allerdings keine Anhaltspunkte.
Februar: Bayer 04 scheidet nach einem 1:2 in der Verlängerung beim Viertligisten Rot-Weiss Essen aus dem Achtelfinale des DFB-Pokals aus. Die Blamage im Pokal ist Teil einer bemerkenswerten Talfahrt, die auch in der Liga anhält.
März: Trainer Peter Bosz muss nach einem desolaten 0:3 bei Hertha BSC Berlin gehen. Der Niederländer galt lange als eine Idealbesetzung für Bayers junge, hochtalentierte Mannschaft. Doch als die Ergebnisse ausblieben, schwand der Glaube an seine Spielidee – und daran, dass er noch die Wende herbeiführen kann. Hannes Wolf wurde als Interimslösung installiert und sicherte am Ende einer verkorksten Saison Platz sechs.
April: Rudi Völler verkündet am Ende der ersten kompletten Saison unter Corona-Bedingungen seinen Rückzug als Sportgeschäftsführer ab Sommer 2022. Völler wird künftig Botschafter des Klubs, Simon Rolfes sein Nachfolger.
Mai: Lars und Sven Bender beenden ihre Karrieren und verabschieden sich mit einem Bier bei den Anhängern des Werksklubs. Seit dieser Saison spielen die Zwillinge für ihren Heimatverein TSV Brannenburg in der bayerischen Kreisklasse. Lars Bender spielte seit 2009 für Bayer und war von 2015 bis 2020 Kapitän, sein Bruder kam im Sommer 2017 von Borussia Dortmund nach Leverkusen, wo beide ihre Profilaufbahn 2021 beendeten.
Juni: Florian Wirtz wird mit der deutschen U21-Nationalmannschaft Europameister und debütiert im September für die A-Nationalmannschaft. In Leverkusen läuft in der Offensive inzwischen fast alles über den 18-Jährigen. Sein „Grimassenjubel“ ist längst ein Markenzeichen.
Juli: Gerardo Seoane tritt seinen Posten als Trainer der Werkself an. Der Schweizer kommt von den Young Boys Bern, wo er in den Vorjahren erfolgreich arbeitete, drei Meistertitel sowie den Pokal gewann – und im Februar Bayer in der Zwischenrunde der Europa League aus dem Turnier warf. Etwa zwei Wochen nach seinem ersten Arbeitstag in Leverkusen geht es für ihn und sein neues Team ins Trainingslager nach Zell am See in Österreich.
August: Die Rückkehr der Fans in die Stadien ist bei Bayers 4:0-Sieg gegen Mönchengladbach unüberhörbar. Bis Dezember durften nach der langen Geisterspielphase wieder Zuschauer in die BayArena – sehr zur Freude der Mannschaft. Auch Trainer Gerardo Seoane betonte bei jeder Gelegenheit, wie wichtig ihm die Atmosphäre mit Fans im Stadion ist, auch wenn der Gesundheitsschutz in der Pandemie freilich immer Vorrang haben müsse.
September: Die Zuschauer in Leverkusen sehen beim 3:4 gegen Borussia Dortmund das wohl spektakulärste Spiel der Hinrunde. Drei Mal geht Bayer in Führung – und steht am Ende doch mit leeren Händen da, weil Erling Haaland in der 77. Minute einen von Marco Reus herausgeholgen Foulelfmeter verwandelt. Es ist die erste Niederlage für Gerardo Seoane als Trainer der Werkself.
Oktober: Der mitunter als „golden“ umschriebene Monat ist für Bayer einer der schwierigsten in diesem Jahr. Zuhause geht die Mannschaft 1:5 gegen den FC Bayern unter, danach folgt eine Phase mit vier weiteren Spielen ohne Sieg, darunter auch das 2:2 im Derby in Köln sowie das 1:2 im Pokal gegen den Zweitligisten Karlsruher SC.
November: Ein 4:0-Sieg gegen Betis Sevilla ebnet Leverkusen den Weg ins Achtelfinale der Europa League. Der letztlich durch einen 3:2-Sieg gegen Celtic Glasgow erreichte Gruppensieg ist nach der Reform des Wettbewerbs besonders lukrativ, denn das Sechzehntelfinale (und damit die K.o.-Runde gegen die Absteiger aus der Champions League) wird übersprungen. So ist Bayer erst im März 2022 wieder international gefordert – eine willkommene Ausdünnung des dicht getakteten Spielplans.
Dezember: Patrik Schick ist beim 7:1-Rekordheimsieg gegen Greuther Fürth nicht zu stoppen und erzielt auch dank der glänzenden Vorarbeiten von Florian Wirtz, Amine Adli sowie Moussa Diaby einen Viererpack – eine historsche Bestmarke für einen Stürmer unter dem Bayer-Kreuz, ebenso wie seine insgesamt 16 Tore in der Hinrunde.
Im Dezember muss sich Bayer 04 von einer Legende der Klubgeschichte verabschieden: Willibert Kremer, Aufstiegstrainer der Werkself von 1979, verstirbt im Alter von 82 Jahren. Als er 1976 den Trainerposten in Leverkusen übernahm, war Bayer ein bestenfalls mittelmäßiger Zweitligist. Als Kremer 1981 aufhörte, war der Werksklub in der Bundesliga etabliert – die Grundlage für alles, was danach kam.