Gerardo Seoanes mögliche Startelf Bayers Mittelfeld bietet viele Optionen

Leverkusen · Wir haben uns den Kader von Bayer 04 genauer angesehen und zeigen, wie die Startformation der Werkself unter Gerardo Seoane aussehen könnte – Stand jetzt.

Bayers neuer Trainer Gerardo Seoane (r.) und Sportdirektor Simon Rolfes unterhalten sich nach dem Training.

Bayers neuer Trainer Gerardo Seoane (r.) und Sportdirektor Simon Rolfes unterhalten sich nach dem Training.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Ein „neues Gesicht“ will Cheftrainer Gerardo Seoane der Werkself geben. Das hatte der 42-Jährige bei seinem ersten offiziellen Auftritt für Bayer 04 betont. Da sich die Leverkusener auf dem Transfermarkt bislang aber zurückgehalten haben, muss der in Luzern geborene Schweizer dieses Ziel zunächst mit dem vorhandenen Personal angehen. Wir haben uns den derzeitigen Kader der Werkself angesehen und eine mögliche erste Elf gebildet.

Bei diesem Gedankenexperiment ist und bleibt Lukas Hradecky die Nummer eins. Der 31-Jährige überzeugte zuletzt mit Finnland bei der EM und hat sich in den vergangenen Jahren in der Summe als sicherer Rückhalt beim Werksklub erwiesen. Da Bayer wohl kurz vor der Verpflichtung des derzeit vereinslosen russischen Torhüters Andrei Lunev (29 Jahre, zuletzt Zenit St. Petersburg) steht, könnte es sein, dass Leverkusen plant, Hradeckys bisherigen Ersatz Lennart Grill zu verleihen, damit der 22-Jährige Spielpraxis sammelt. Als dritter Keeper stünde dann Niklas Lomb bereit.

Die Viererkette stellt sich derzeit beinahe von selbst auf. Auf der rechten Seite wird es noch dauern, bis Timothy Fosu-Mensah nach seinem Kreuzbandriss wieder eingreifen kann. Jeremie Frimpong dürfte daher erste Wahl sein. Mitchell Weiser und Tin Jedvaj können diese Position ebenfalls bekleiden, gelten aber als Wechselkandidaten. In der Zentrale sind Jonathan Tah und Edmond Tapsoba quasi alternativlos. Leih-Rückkehrer Panagiotis Retsos spielt in den Planungen keine Rolle mehr. Links hinten hat Coach Seoane die Wahl zwischen Wendell und Daley Sinkgraven. Auf Sicht dürfte sich der der Niederländer gegen den Brasilianer, der in sein letztes Vertragsjahr geht, durchsetzen.

Bietet der Kader für die Defensive derzeit kaum Möglichkeiten, zu variieren, hat Seoane mit Blick auf das Mittelfeld schon deutlich mehr Optionen. Der letztjährige Kapitän Charles Aránguiz hat sich bei der Copa América zuletzt wieder in starker Verfassung präsentiert und könnte in der kommenden Saison gemeinsam mit Julian Baumgartlinger eine routinierte Doppelsechs bilden. Alternativ stünden Exequiel Palacios und Rekordzugang Kerem Demirbay parat.

Auf den Außenbahnen wird es Seoanes Aufgabe sein, Leon Bailey und Moussa Diaby wieder in die Form zu bringen, die sie in der vergangenen Hinrunde zu einem der stärksten Flügelzangen der Liga haben werden lassen. Für diese Positionen bieten sich der erfahrene Karim Bellarabi und der im vergangenen Winter verpflichtete Demarai Gray als Ersatz an.

Im Angriff könnte U21-Europameister Florian Wirtz leicht versetzt hinter EM-Top-Torjäger Patrik Schick beginnen. Sollte sich Seoane wie in Bern für zwei klassische Stürmer entscheiden, wäre auch eine Kombination aus Lucas Alario und Schick denkbar. In der Hinterhand hätte der neue Bayer-Coach mit den Olympia-Teilnehmern Nadiem Amiri und Paulinho zwei weitere talentierte Offensivkräfte. Zudem hat Leih-Rückkehrer und EM-Fahrer Joel Pohjanpalo auch schon gezeigt, dass er in begrenzter Einsatzzeit effektiv sein kann.

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