Start in die Vorbereitung So holt Alonso Bayer aus dem Tabellenkeller

Leverkusen · Die Profis von Bayer 04 Leverkusen sind in die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte gestartet. Im Fokus stehen allen voran zwei Spieler des Werksklubs.

Bayers Cheftrainer Xabi Alonso bei der Arbeit.

Bayers Cheftrainer Xabi Alonso bei der Arbeit.

Foto: dpa/Marius Becker

Seit Montag herrscht wieder Leben auf dem Rasenplatz nahe der BayArena. Florian Wirtz, Charles Aránguiz, Daley Sinkgraven und Zidan Sertdemir machten den Anfang, am Dienstag stieß dann auch noch Odilon Kossounou zur von Cheftrainer Xabi Alonso angeleiteten Trainingsgruppe. Nach der obligatorischen Leistungsdiagnostik am Donnerstag starten am Freitag schließlich die übrigen, nicht an der WM teilnehmenden Spieler der Werkself in die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte. In den kommenden Wochen gibt es einige zentrale Themen, die Leverkusens spanischer Coach angehen muss, um sein nur fünf Punkte vor einem direkten Abstiegsplatz stehendes Team zurück in für Leverkusen gewohnte Tabellenregionen zu führen.

Eine der Kernaufgaben von Alonso wird sein, Top-Talent Wirtz dabei zu helfen, möglichst schnell seine Form von vor dem im März erlittenen Kreuzbandriss zurückzuerlangen. Im Training hinterlässt der 19-Jährige bereits einen körperlich fitten Eindruck. Erste Spielpraxis soll der Kreativakteur nach Möglichkeit in den beiden Testpartien bis Jahresende bei den Glasgow Rangers und gegen den FC Zürich sammeln.

Wie wichtig Wirtz für den Werkslub ist, wurde vor allem in den ersten Monaten dieser Saison überdeutlich. Seine Tore, aber vor allem auch seine Vorlagen und Ideen im und um den gegnerischen Sechzehner herum, wurden im vergangenen Halbjahr unter dem Bayer-Kreuz schmerzlich vermisst. Allen voran Patrik Schick wirkte ohne Leverkusens offensiven Taktgeber nicht mehr wie der Spieler, der im Vorjahr Bayers nach Toren erfolgreichste Saison (24 Treffer) seit Stefan Kießling 2012/13 (25 Treffer) gespielt hat.

Damit ist auch der zweite Punkt klar: Schick muss seinen Torriecher wiederfinden. Der zuletzt wegen Adduktorenbeschwerden ausgefallene Tscheche steht bei erst zwei Liga-Treffern in elf Einsätzen und wirkte auf dem Platz phasenweise wie ein Phantom. Dass Bayer die drittwenigsten Flanken aller Bundesligisten geschlagen hat, ist angesichts der Kopfballstärke des 26-Jährigen verwunderlich. Alonso muss Wege finden, um den 1,91-Meter-Mann besser zu integrieren, dieser allerdings auch zusehen, selbst in erfolgsversprechendere Abschlusssituationen zu kommen und Vertrauen in seine Fähigkeiten zu erlangen.

Ein dritter, entscheidender Fokus in der Vorbereitung sollte auf einer verbesserten Verteidigungsarbeit liegen. Was die betrifft, machte lediglich ein Gegentreffer in den vergangenen vier Pflichtspielen vor der Pause Mut. Insgesamt 26 Gegentore nach 15 Bundesliga-Partien sind jedoch ein schwacher Wert – vor allem, da Sportgeschäftsführer Simon Rolfes nach am Ende 47 Gegentoren in der Vorsaison noch im Sommer eine bessere Defensivleistung gefordert hatte.

Alonso sowie Rolfes müssen zudem gemeinsam die Schwachpunkte im Kader erkennen und bestenfalls auf mehreren Positionen nachjustieren. Allen voran die linke Seite, auf der zuletzt der äußerst selten überzeugende Mitchel Bakker den Vorzug erhielt, gilt in Leverkusen als Dauerbaustelle. Auch mit Blick auf das zentrale Mittelfeld könnte sich in diesem Winter noch etwas tun.

Zeit, an den eigenen Schwächen zu arbeiten haben Alonso und Co. in den kommenden Wochen indes genug: Erst am 22. Januar geht es in der Liga auswärts bei Borussia Mönchengladbach weiter.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort