„Es steckt viel mehr in ihm“ Simon Rolfes lobt Patrik Schicks neue Stabilität

Leverkusen · Der tschechische Stürmer Patrik Schick hat ein schwieriges erstes Jahr bei Bayer Leverkusen hinter sich. Sportdirektor Simon Rolfes attestiert ihm vor dem Start der EM dennoch klare Fortschritte.

 Patrik Schik jagt dem Ball hinterher.

Patrik Schik jagt dem Ball hinterher.

Foto: imago images/Newspix/Przemek Gabka

Investiert ein Klub viel Geld für einen Stürmer, ist schnell von einem „Königstransfer“ die Rede. Die Erwartungen an den Zugang sind entsprechend hoch in Umfeld und Anhängerschaft. Der Neue soll möglichst direkt einschlagen, das Spiel und die Mannschaft bereichern, Tore schießen und Spiele entscheiden. Vergangenen Sommer war Patrik Schick Bayers prominentester – und teuerster – Zugang. Kolportierte 26,5 Millionen Euro überwies der Werksklub an die AS Rom, um sich die Dienste des Tschechen zu sichern. Vorab war er eine Saison an RB Leipzig ausgeliehen und hinterließ einen guten Eindruck in der Bundesliga. Die Sachsen hätten ihn gerne gehalten, doch er sei zu teuer gewesen, wie RB-Trainer Julian Nagelsmann damals erstaunlich freimütig bekannte.

Als dann der Abschied von Kevin Volland Richtung Monaco feststand, kam Schick als Ausgleich ins Rheinland. Auf seinen Durchbruch in Leverkusen wartet er bis heute. Zwar liest sich seine Statistik mit neun Toren und zwei Vorlagen in 29 Bundesligaspielen nicht schlecht für eine Debütsaison, doch nachhaltig überzeugen konnte der 25-Jährige im Trikot der Werkself bisher noch nicht.

Sportdirektor Simon Rolfes macht das auch an der physischen Konstitution des Angreifers fest. Auf der einen Seite plagten ihn immer wieder kleinere Blessuren, auf der anderen Seite sagte schon Ex-Coach Peter Bosz, dass es dem Stürmer in seinen Bewegungsabläufen ein wenig an Stabiliät im Rumpf fehle und er gezielt an diesem Problem arbeite. Es klang ein bisschen so als müsste erst die Grundlage geschaffen werden, von der aus Schick sein volles Potenzial entfalten kann.

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„Ich glaube, er hatte am Anfang etwas zu kämpfen und war körperlich nicht so stabil, aber er hat daran gut gearbeitet, sich in einigen Bereichen deutlich verbessert und einen Schritt nach vorne gemacht“, sagt Bayers Sportdirektor Simon Rolfes. Was die eher dürftige Ausbeute des designierten Topstürmers angeht, nimmt der 39-Jährige den Angreifer in Schutz. „Man muss sagen, dass wir nach der Winterpause kein brillantes Offensivspiel mehr gezeigt und uns insgesamt in den Abläufen schwergetan haben. Darunter leiden natürlich vor allem die Stürmer, die gute Flanken und Zuspiele brauchen.“ Trotzdem habe Schick seine Qualität immer wieder gezeigt – „allerdings nicht mit der Konstanz, die notwendig ist“, wie Rolfes einräumt.

Der Sportdirektor lobt zudem Schicks Fleiß, wenn es um defensive Läufe und Aufgaben außerhalb des Strafraums geht. „Patrik hat sehr viel für die Mannschaft gearbeitet und immer mit einer hohen Intensität gespielt.“ Entsprechend optimistisch blickt Rolfes in die Zukunft, wenn es um seinen einstigen Königstransfer geht: „In dieser Saison hat er die physische Grundlage gelegt, um nächste Saison richtig angreifen zu können. Es steckt viel mehr in ihm, als er bisher bei uns gezeigt hat.“

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