„Er ist schmerzfrei“ Rolfes freut sich über Schicks positive Signale
Leverkusen · Bayer 04 Leverkusens Sportgeschäftsführer Simon Rolfes spricht über den Rehaverlauf bei Top-Torjäger Patrik Schick und die Chancen auf einen Verbleib von Abwehrchef Jonathan Tah.
Nach dem dritten Platz im Vorjahr musste sich Bayer in der zurückliegenden Saison mit dem sechsten Rang in der Abschlusstabelle der Bundesliga begnügen. Einer der Hauptgründe für das schwächere Abschneiden war ohne Zweifel der lange Ausfall von Top-Torjäger Patrik Schick. Nach 24 Treffern im Vorjahr gelangen dem Tschechen in 14 Einsätzen, darunter mehrere als Joker, nur noch drei. Anhaltende Leistenprobleme machten dem 27-Jährigen fast durchgängig zu schaffen und führten am Ende zu einem vorzeitigen Saison-Aus. Drei Monate nach seinem letzten Einsatz für die Werkself macht sich unterm Bayer-Kreuz nun aber die Hoffnung breit, dass der 1,91-Meter-Stürmer zur neuen Saison wieder voll angreifen können wird.
„Es geht ihm gut“, berichtet Simon Rolfes. Am Montag noch habe der Sportgeschäftsführer des Werksklubs mit Schick telefoniert. „Er ist schmerzfrei bei den Übungen, die er gerade machen kann und die bei ihm zuvor noch einen Schmerz ausgelöst hatten. Das ist ein gutes Signal“, ist sich Rolfes sicher. Auch Schick selbst sei nach nach einer schwierigen Phase wieder optimistisch. „Wir telefonieren alle drei, vier Tage. Mich freut es, dass er viel positiver ist“, sagt Rolfes. Auch zuvor seien die Beschwerden bei Schick schon einmal zurückgegangen, doch er selbst habe nie das Gefühl verspürt, „dass es das jetzt gewesen ist. Er war immer skeptisch, immer vorsichtig. Mein Empfinden ist, dass er da nun viel stabiler ist.“
Wie wichtig ein gesunder Schick für die Ambitionen der Rheinländer ist, hob Rolfes noch einmal hervor. „In Form ist Patrik ein Unterschiedsspieler. Dass er zum Ende der Rückserie gar nicht mehr zur Verfügung stand, war einfach ein negativer Faktor“, sagt der 41-Jährige. Er wünscht sich, seinen zentralen Angreifer zum Trainingsstart am 10. Juli wieder „gesund und munter“ auf dem Rasen zu sehen. Denn: „Die Qualität von Patrik kannst du jetzt nicht einfach verpflichten. Er ist ein zentraler Faktor unseres Spiels und unseres Erfolgs.“
Ein zentraler Faktor beim Werksklub war in den vergangenen Jahren auch Jonathan Tah. Doch seine Zeit in Leverkusen könnte in diesem Sommer nach acht Jahren enden. „Er hat bei uns Vertrag und die Möglichkeit, da rauszukommen“, bestätigt Rolfes entsprechende Berichte über eine Ausstiegsklausel in Höhe von kolportierten 18 Millionen Euro. „Er hatte immer mal das Ziel, in der Premier League zu spielen. Das war Bestandteil der Gespräche. Wir haben eine Lösung gefunden, die für beide Seiten interessant ist.“
Zuletzt wurde der 27-jährige Innenverteidiger mit West Ham United in Verbindung gebracht. Der Klub aus London hat die Spielzeit in England auf dem 14. Platz beendet, kämpft allerdings an diesem Mittwoch (21 Uhr) in Prag gegen AC Florenz noch um den Titel in der Conference League. Rolfes hat Verständnis für den Wechselwunsch des Spielers, hätte nach desen starker Rückrunde aber freilich auch nichts gegen einen Verbleib des 16-fachen deutschen Nationalverteidigers. Das sei „natürlich eine gute Option“, denn: „Jona ist ein wichtiger Spieler. Er hat sich im letzten halben Jahr in einigen Bereichen weiterentwickelt. Von der Persönlichkeit ist er einfach ein guter Typ.“ Und: „Jona weiß, welchen Stellenwert er sich hier erarbeitet hat.“
Tah stand in bislang 305 Pflichtspielen für den Werksklub auf dem Platz. Dabei gelangen dem gebürtigen Hamburger acht Tore und elf Vorlagen. Auch für den HSV und Fortuna Düsseldorf lief der Abwehrhüne bereits auf.