Erster Rückrundensieg Bayer 04 vermiest Matarazzos Debüt

Sinsheim · Im Kampf um den Anschluss an die internationalen Plätze hat Bayer 04 Leverkusen einen wichtigen Erfolg gelandet. Bei einer schwachen TSG Hoffenheim siegte die Werkself verdient mit 3:1 (1:0). Die Premiere für Pellegrino Matarazzo als neuer Coach der Kraichgauer hätte kaum enttäuschender verlaufen können.

Bundeslig 22/23: TSG Hoffenheim gegen Bayer Leverkusen – die Werkself in der Einzelkritik
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Hoffenheim - Bayer 04: die Werkself in der Einzelkritik

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Foto: dpa/Uwe Anspach

Nach dem enttäuschenden 0:1 in der Vorwoche beim FC Augsburg und zwei Niederlagen in Serie ohne eigenen Treffer hatte Leverkusens Trainer Xabi Alonso seine Startformation auf vier Positionen verändert. Anstelle von Amine Adli, Odilon Kossounou, Exequiel Palacios und Mitchel Bakker begannen Florian Wirtz, Jonathan Tah, Kerem Demirbay und Daley Sinkgraven. Patrik Schick fehlte derweil weiterhin im Kader der Werkself. Der tschechische Angreifer musste sein Comeback nach Leistenproblemen aufgrund einer Magen-Darm-Grippe verschieben. Bayer hofft, dass der 27-Jährige am Donnerstag (21 Uhr) in der Zwischenrunde der Europa League gegen die AS Monaco wieder dabei sein kann.

Bei der TSG hatte es indes unter der Woche einen Trainerwechsel gegeben: Nach zuvor zehn Spielen ohne Sieg übernahm der ehemalige Stuttgarter Coach Pellegrino Matarazzo das Amt von André Breitenreiter. Der erwünschte Effekt blieb aber aus. Schon nach sechs Minuten stand es 1:0 für die Gäste aus dem Rheinland. Nachdem TSG-Winterzugang John Anthony Brooks eine Hereingabe von Moussa Diaby nur unzureichend klären konnte, legte Wirtz mit viel Übersicht auf Robert Andrich zurück. Der Leverkusener Mittelfeldmann nahm aus rund 18 Metern Entfernung die untere rechte Ecke ins Visier und traf trocken zur Führung.

Bayer blieb auch danach die aktivere Mannschaft und hatte eine verunsicherte TSG gut im Griff. Echte Hochkaräter waren jedoch Mangelware. Nach einer Flanke des von Diaby geschickten und bis zur Grundlinie durchgestarteten Sinkgraven verfehlte ein Kopfball von Jeremie Frimpong indes nur knapp das Tor (23.). Wenige Minuten später war es dann erneut der 22-Jährige, der die Möglichkeit auf den zweiten Treffer besaß. Nach einem starken Steilpass von Abwehrspieler Edmond Tapsoba wurde Frimpong aber noch entscheidend von Brooks beim Abschluss gestört – und Hoffenheims Keeper Oliver Baumann parierte seinen Versuch (26.).

Defensiv überzeugte das Alonso-Team. Kaum einmal schaffte es die TSG, die erst Mitte der ersten Halbzeit etwas besser ins Spiel fand, sich entscheidend durchzusetzen. Und wenn sie dann doch einmal dem von Lukas Hradecky gehüteten Tor der Leverkusener nahekamen, war zumeist das Bein eines Bayer-Verteidigers im Weg. Folgerichtig ging es vor nur 20.619 Zuschauern in Sinsheim mit einer knappen, aber verdienten Führung des Werksklubs in die Halbzeitpause.

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Die Toptorjäger der Liga

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Foto: AP/Martin Meissner

Was Leverkusen in den ersten 45 Minuten verpasst hatte, holte es gleich in den ersten 60 Sekunden nach dem Wiederbeginn nach. Nach einer Balleroberung von Wirtz startete Frimpong durch, bediente den mitgelaufenen Diaby per Querpass – und der Franzose hatte keine Mühe, zum 2:0 zu verwandeln. Anschließend verbuchte die taumelnde TSG eine erste Gelegenheit. Der Schuss von Kevin Akpoguma nach einem Konter flog jedoch knapp links am Tor vorbei (53.). Für die frühe Vorentscheidung sorgte dann Adam Hlozek. Der zuvor unsichtbare Leverkusener Stürmer erhöhte nach Vorlage von Frimpong und etwas Glück auf 3:0 (56.). Auch diesen Treffer hatte Wirtz mit einem gefühlvollen Pass in die Wege geleitet. Bundestrainer Hansi Flick, der auf der Tribüne saß, dürfte den Auftritt seines Nationalspielers zufrieden zur Kenntnis genommen haben.

 Leverkusens Robert Andrich (3.v.r.) jubelt nach seinem Tor zum 1:0 mit seinen Teamkollegen.

Leverkusens Robert Andrich (3.v.r.) jubelt nach seinem Tor zum 1:0 mit seinen Teamkollegen.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Im Gefühl des sicheren Sieges schaltete Bayer in der letzten halben Stunde in den Verwaltungsmodus und Hoffenheim bäumte sich noch einmal auf. Andrej Kramaric scheiterte zunächst am stark parierenden Bayer-Kapitän Hradecky (71.), kurz darauf klingelte es jedoch im Tor der Leverkusener. In der 77. Minute war Stanley Nsoki mit dem 1:3-Anschluss zur Stelle. Wie schon zum Jahresauftakt in Gladbach (3:2 nach 3:0) gelang es Bayer nicht, das Spiel komplett souverän zu beenden und musste noch ein paar bange Momente überstehen. Letztlich blieb es aber beim ebenso klaren wie wichtigen Erfolg.

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