Bayer Leverkusen Bayer holt sich kaltschnäuzig drei Punkte

Berlin · Effektivität war im Sprachgebrauch der Leverkusener Verantwortlichen ein häufig benutztes Wort in den vergangenen Wochen und Monaten. Der Wunsch nach mehr Kaltschnäuzigkeit im Torabschluss war groß. Am Mittwoch ließen die Spieler Taten folgen.

Bayer Leverkusen: Stefan Kießling erzielt gegen Hertha BSC Berlin Kullertor
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Kießling erzielt Kullertor

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Mit der ersten Torchance nach 49 Minuten gelang Stefan Kießling das Siegtor. Bayer 04 gewann mit 1:0 bei Hertha BSC und bleibt somit im Kampf um die Champions-League-Plätze in der Bundesliga auf Tuchfühlung.

Bayer-Trainer Roger Schmidt wollte in Berlin eigentlich der Startelf vom spielerisch enttäuschenden 0:0 gegen Dortmund erneut das Vertrauen schenken. Doch Wadenprobleme bei Josip Drmic und ein grippaler Infekt bei Emir Spahic machten dieses Vorhaben zunichte. So kam die Schalker Leihgabe Kyriakos Papadopoulos zu seinem zweiten Startelfeinsatz in der Liga neben Ömer Toprak in der Innenverteidigung. Für Drmic rutschte Hakan Calhanoglu wieder in die vorderste Front neben Stefan Kießling und Julian Brandt begann auf der linken Außenbahn.

Hertha BSC Berlin - Bayer 04 Leverkusen: die Bilder
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Hertha - Bayer

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Eine Viertelstunde vor dem Anpfiff machte das Berliner Publikum ihrer Hertha deutlich, was es von ihr erwartete: "Wir wollen euch kämpfen sehen" forderte der Anhang und verlieh somit dem Unmut über die zuletzt gezeigten Leistungen Ausdruck. Den Kampf bekamen die Anhänger zu sehen, mehr aber auch nicht. Spielerisch unterboten sich beide Teams im ersten Durchgang mit technischen Fehlern, ungenauen Zuspielen und Abstimmungsproblemen. Vor allem beim Team aus Leverkusen klaffte in diesen Bereichen zwischen Anspruch und Wirklichkeit erneut eine große Lücke.

Die 34 636 Zuschauer, die sich bei Minusgraden ins Olympiastadion begeben hatten, atmeten beinahe erleichtert auf, als Hakan Calhanoglu wenige Minuten vor der Halbzeitpause mit einem strammen Schuss auf das Berliner Tor etwas zum Klatschen anregendes zustande brachte. 30 Minuten zuvor hatte Hajime Hosogai die einzige Berliner Chance. Der Japaner köpfte den Ball nach einer Ecke an den Pfosten. Das Spielgeschehen rund um diese beiden Szenen in der ersten Halbzeit war schlicht unansehnlich. Das große Manko der Werkself blieb damit die Erarbeitung von Torchancen.

Hertha BSC Berlin - Bayer Leverkusen: Die Werkself in der Einzelkritik
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Hertha - Bayer: Einzelkritik

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Doch gestern reichte schließlich eine gute Hereingabe von Wendell, der kurz nach dem Seitenwechsel den Ball eroberte und Kießling bediente. Der Stürmer brachte den Ball mit etwas Glück im Berliner Tor unter und gab so dem Begriff der Effektivität aus Leverkusener Sicht endlich mal einen positiven Unterton. Danach beherrschte die Werkself das Geschehen und zeigte gegen Berliner, bei denen Sebastian Langkamp kurz vor Schluss noch die Gelb-Rote-Karte sah, auch wieder vermehrt ihr spielerisches Können.

Um weiter Punkte für die Qualifikation zur Champions League zu sammeln, sollte Bayer 04 am Sonntag beim nächsten Auswärtsauftritt in Bremen davon allerdings auch schon in der ersten Halbzeit etwas zeigen.

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