Bayer-Gerüchtecheck Schnappt sich die Werkself Sead Kolasinac?

Leverkusen · In der Bayer-Gerüchteküche checken die RP-Reporter die neusten Transfergeschichten rund um die Werkself. Heute: Sead Kolasinac vom FC Arsenal.

 Ex-Nationalspieler Mesut Özil und der mögliche Bayer-Zugang Sead Kolasinac (r.) haben beim FC Arsenal auf und neben dem Platz viel erlebt.

Ex-Nationalspieler Mesut Özil und der mögliche Bayer-Zugang Sead Kolasinac (r.) haben beim FC Arsenal auf und neben dem Platz viel erlebt.

Foto: dpa/Arne Dedert

Durch den Abgang von Kevin Volland und Kai Havertz ist die Gruppe der Linksfüßer unter dem Bayer-Kreuz deutlich kleiner geworden. In Moussa Diaby, Leon Bailey, Wendell, Daley Sinkgraven und Kerem Demirbay sind aktuell nur noch fünf der 25 Kaderspieler mit Links besser als mit Rechts. Das könnte sich schon bald ändern. Denn in Sead Kolasinac steht angeblich ein Profi auf der Wunschliste der Leverkusener, der in vielerlei Hinsicht in das Anforderungsprofil passt – nicht nur, weil er ein Linksfuß ist.

Das Gerücht Der „Sport Bild“ zufolge ist der Werksklub neben einem Stürmer sowie einem Rechtsverteidiger auch auf der Suche nach einem weiteren Innenverteidiger. Ein Kandidat soll dabei Sead Kolasinac sein. Der 27-jährige Abwehrspieler des FC Arsenal soll rund 15 Millionen Euro Ablöse kosten. Ein verstärktes Interesse an seinen Diensten wird neben Bayer 04 vor allem Kolasinacs ehemaligen Klub Schalke 04 nachgesagt.

Die Situation Nach seinem ablösefreien Wechsel 2017 aus Gelsenkirchen in die Weltmetropole London hat sich der Nationalspieler Bosnien-Herzegowinas (31 Länderspiele) auch in England einen Namen als knallharter Verteidiger gemacht. 105 Spiele, fünf Tore und 15 Vorlagen zeugen davon, dass sich Kolasinac in der Premier League durchgesetzt hat. Seinen Stammplatz in Arsenals Abwehrkette hat er jedoch vergangene Spielzeit abgeben müssen. Dem Vernehmen nach wünscht er sich eine Rückkehr nach Deutschland. Dafür wäre er wohl auch bereit, Gehaltseinbußen hinzunehmen. In London verdient er kolportierte neun Millionen Euro im Jahr. Klar ist aber auch, dass Leverkusen mehr zahlen könnte als die finanziell angeschlagenen „Königsblauen“. Der Vertrag des Abwehrspielers läuft noch bis 2022.

Die Einschätzung der RP-Reporter Kolasinac könnte sowohl als Linksverteidiger anstelle von Daley Sinkgraven oder Wendell eingesetzt werden, ist aber auch auf der linken Innenverteidigerposition gut aufgehoben. Das würde sicher auch Bayer-Coach Peter Bosz gefallen, der als Alternative für die linke Position in der Abwehrzentrale mit Blick auf Ball- sowie Passsicherheit am liebsten auch auf einen Linksfuß zurückgreifen möchte.

Für einen Wechsel unters Bayer-Kreuz spricht zudem, dass Leverkusen nach dem Havertz-Transfer dem 27-Jährigen ein deutlich besseres Angebot machen könnte als die durch die Corona-Krise finanziell gebeutelten Schalker. Mit Kolasinacs Berateragentur pflegt Bayer 04 zudem gute Beziehungen: Auch Mittelfeldspieler Nadiem Amiri lässt sich dort beraten, ebenso wie die Ex-Leverkusener Kevin Volland sowie Hakan Calhanoglu.

Allerdings besteht keine absolute Notwendigkeit für den Transfer. Auf der linken Abwehrseite besteht kein dringender Handlungsbedarf und die Innenverteidigung ist mit Edmond Tapsoba, Jonathan Tah und Sven Bender gut besetzt. Kolasinac müsste sich bei Bayer auf harten Konkurrenzkampf einstellen. Das Zeug, sich durchzusetzen, hat er.

Das bewies er in einem anderen Zusammenhang im Sommer 2019, als er und sein Teamkollege Mesut Özil von zwei maskierten Motorradfahrern überfallen wurden. Kolasinac stellte sich den mit Messern bewaffneten Angreifern mutig entgegen und schaffte so ein Zeitfenster für die Flucht der beiden Fußballer. Die Täter wurden dank Videoüberwachung gefasst und wenige Monate später zu zehn Jahren Haft verurteilt.

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