Bayer-Gerüchtecheck Schnappt sich der Werksklub Ozan Kabak?

Leverkusen · In Bayers Gerüchteküche checken die RP-Reporter die neuesten Transfergeschichten rund um die Werkself. Heute: Ozan Kabak vom FC Schalke 04.

 Schalkes Ozan Kabak (r.) blockt einen Schuss von Leverkusens Leon Bailey.

Schalkes Ozan Kabak (r.) blockt einen Schuss von Leverkusens Leon Bailey.

Foto: dpa/Guido Kirchner

Noch herrscht auf dem Transfermarkt die von Bayers Sportdirektor Simon Rolfes angekündigte Ruhe vor dem Sturm. Doch nachdem nun klar ist, dass Jadon Sancho für rund 85 Millionen Euro plus Bonuszahlungen von Dortmund zu Manchester United wechselt, dürfte es mit dieser recht schnell vorbei sein. Noch hat die Werkself allerdings keinen Zugang für die kommende Spielzeit verkündet. Dabei besteht Bedarf auf mehreren Positionen – insbesondere für die Innenverteidigung. Nach Kristoffer Ajer von Celtic Glasgow soll nun ein weiterer Abwehrspieler ins Visier der Klubverantwortlichen gerückt sein: Ozan Kabak.

Das Gerücht Nach dem Abstieg des FC Schalke haben fast alle Spieler die Königsblauen verlassen, ein kompletter Neuanfang soll her und auch Kabak den Verein verlassen. „Stand jetzt sehe ich keine Möglichkeit, dass Ozan auf Schalke bleibt. Wir gehen ganz klar von einem Verkauf aus“, sagte S04-Sportdirektor Rouven Schröder dem „Kicker“. Die Ablöse für den türkischen Nationalspieler soll bei rund 15 Millionen Euro liegen. Wie die „Sport Bild“ berichtet, ist offenbar auch Bayer 04 an einer Verpflichtung des Innenverteidigers interessiert.

Die Situation Die Gelsenkirchener sind angesichts der finanziellen Schieflage, in der sie unter anderem durch den Abstieg geraten sind, auf den Verkauf ihres wertvollsten Spielers angewiesen und auch Kabak selbst möchte wechseln. Der 21-Jährige war 2019 für 15 Millionen Euro vom damaligen Absteiger VfB Stuttgart zum Revierklub gewechselt, überzeugte allerdings nur in den ersten Monaten bei seinem neuen Team. In der Abstiegssaison gab er wie das gesamte Schalker Team eine unglückliche Figur ab und wurde im Januar nach England zu Jürgen Klopp und Liverpool transferiert. Als Leihspieler absolvierte Kabak in diesem Kalenderjahr neun Premier-League-Spiele für den Klub aus dem Nordwesten Englands. Doch auch dabei überzeugte er nur bedingt. Auf die im Leihvertrag verankerte Kaufoption von rund 20 Millionen Euro verzichtete Liverpool.

Die Einschätzung der RP-Reporter In der Innenverteidigung der Werkself steht nach dem Karriereende von Sven Bender und dem Wechsel von Aleksandar Dragovic zu Roter Stern Belgrad ein Umbruch an. Da auch Jonathan Tah, Tin Jedvaj sowie Leih-Rückkehrer Panagiotis Retsos den Klub bei entsprechenden Angeboten noch verlassen könnten, kann sich eigentlich nur Edmond Tapsoba (Vertrag bis 2026) seines Platzes sicher sein. Leverkusen braucht neue Verteidiger, das ist gewiss. Und Kabak bringt alles mit, was von einem modernen Abwehrspieler verlangt wird. Der 1,86-Meter-Mann ist reaktionsschnell, kopfball- und zweikampfstark, beherrscht darüber hinaus eine gute Ballbehandlung und ist auch im Spielaufbau versiert.

Auch wenn Kabak beim FC Liverpool gezeigt hat, dass er auf höchstem Niveau noch mehr Konstanz in seine Leistungen bringen muss, ist sein Potenzial unbestritten. Im Champions-League-Achtelfinale gegen Leipzig, in dem Liverpool beide Partien mit 2:0 für sich entschied, überzeugte er jeweils. Verlockend aus Sicht des Werksklubs ist freilich der Preis: Die kolportierten 15 Millionen Euro wären für ein Abwehrtalent seiner Klasse vergleichsweise wenig. Da die potenziellen Abnehmer jedoch auch um die Finanznot der Schalker wissen, lassen sich die Interessenten Zeit. Unter anderem sollen sich Leicester City, Newcastle United, Crystal Palace sowie OGC Nizza und Stade Rennes bereits nach Kabak erkundigt haben.

Dass der auch bei Bayer auf dem Zettel steht, sollte angesichts der Kombination von Talent, Erfahrung und Preis niemanden verwundern. Die Frage ist nur, an welcher Stelle? Ganz oben auf der Liste dürften noch ein, zwei andere Namen stehen. Sollten sich diese Optionen jedoch zerschlagen, und Kabak dann noch zu haben sein, wäre er sicherlich auch für Bayer eine Überlegung wert.

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