Bayer Leverkusen Bayers Verletzte - Schmidts Verantwortung

Leverkusen · Neben Admir Mehmedi und Kevin Volland fallen womöglich auch Ömer Toprak sowie Jonathan Tah für das Spiel heute gegen den SC Freiburg aus. Mit Blick auf die Belastungssteuerung sagt Roger Schmidt: "Ich bin überzeugt von dem, was wir machen."

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Das ist Roger Schmidt

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Foto: AFP/PATRICIA DE MELO MOREIRA

Vor dem Spiel heute gegen den SC Freiburg (15.30 Uhr/Live-Ticker) bestimmen Hiobsbotschaften die Stimmungslage der Werkself. Das ohnehin schon prominent besetzte Lazarett verzeichnet in Ömer Toprak und Jonathan Tah zwei weitere Zugänge. Toprak prellte sich am Mittwoch durch einen Zusammenprall mit Torhüter Ramazan Özcan erneut das lädierte Knie. "Wir wissen noch nicht genau, ob er am Samstag zur Verfügung steht", sagte Trainer Roger Schmidt. Gleiches gelte für Tah, der zwei Tage krank im Bett lag. Bereits am Mittwoch wurde bekannt, dass Admir Mehmedi (Faserriss) und Kevin Volland ausfallen. Letzterer wird wegen eines "komplexen Muskelfaserrisses" voraussichtlich zwei Monate fehlen.

Auffällig dabei, dass Bayer 04 inzwischen eine bemerkenswerte Häufung von Muskelverletzungen zu beklagen hat. Eine Kritik an seinem Athletik-Trainer Oliver Bartlett wies Schmidt allerdings zurück, der sich demonstrativ vor seinen Co-Trainer stellte und keinen Anlass sieht, seine Methoden in Frage zu stellen. Die Gesamtverantwortung, betonte der 49-Jährige, liege bei ihm. Es sei bei Mannschaften, die andauernd Englische Wochen absolvierten "relativ normal", dass es immer wieder muskuläre Verletzungen gebe. "Das lässt sich bei keinem Verein komplett ausschalten."

Dennoch nehme er die Verletztenmisere "sehr ernst", sagte der Coach der Werkself. "Wenn das an einem Tag passiert, ist das eine Situation, über die wir uns Gedanken machen und sie analysieren. Das liegt aber bei weitem nicht in der Verantwortung des Athletik-Trainers. Die Gesamtverantwortung liegt bei mir - das ist ja klar."

Sein Stab betreibe einen großen Aufwand. Ziel sei immer, die Spieler zu entwickeln und besser zu machen. "Wir brauchen ein intensives Training, auch athletisch, um die Spieler physisch in eine Topverfassung zu bringen. Wir profitieren in den vergangenen zweieinhalb Jahren sehr stark davon", ist Schmidt überzeugt. Immerhin sei seine Mannschaft in der Lage, in einer Saison rund 50 Pflichtspiele und mehr zu absolvieren - und zwar mit "intensivem Fußball", wie es der Trainer umschreibt: "Ich bin überzeugt von dem, was wir machen." Dennoch werde man intern über das Thema reden.

Aber ist es freilich eine Hypothek für das Heimspiel gegen Freiburg, dass neben den beiden Offensivkräften möglicherweise auch die Stamm-Innenverteidiger ausfallen. Für den Fall dürften wohl Aleksandar Dragovic und Tin Jedvaj das Abwehrzentrum bilden. Die Breisgauer sind eines der schwächsten Auswärtsteams der Liga und zählen definitiv zu dem Kreis der Mannschaften, die man als Bayer 04 schlagen muss, um den eigenen Ansprüchen zu genügen.

Dass zudem Chicharito mit einer inzwischen sechs Spielen ohne Tor währenden Durststrecke kämpft, und auch Kapitän Lars Bender sowie der Langzeitverletzte Karim Bellarabi nicht zur Verfügung stehen, macht die Aufgabe nicht einfacher. Letztere seien wohl die "hochkarätigsten Neuzugänge" des Winters, sagt Schmidt halb im Scherz. Bereits vor einigen Wochen bezeichnete er Bellarabi als "wichtigste Personalie" mit Blick auf die Saison-Halbzeit. Bei Bender, der an einer langwierigen Fersenprellung laboriert, hofft er indes noch auf eine Rückkehr vor der Pause.

Ansonsten aber dürfte im bald öffnenden Wintertransferfenster nicht viel passieren im Kader von Bayer 04. Auszuschließen ist allerdings nichts. Schmidt dazu: "Wenn alle Spieler an Bord sind, sind wir in der Rückrunde in der Lage, nach und nach aufzuholen."

Wenn es aber Handlungsbedarf gebe, könne in einer Transferperiode aber immer etwas passieren.

(RP)
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