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Bayer Leverkusen Völler bittet Bayer-Fans zum Gespräch

Leverkusen · In Leverkusen gibt es Spannungen zwischen Klub und Teilen der Anhänger.

Das ist Rudi Völler
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Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Im Frühjahr der erschreckend vielen Niederlagen hatte Rudi Völler immer mal wieder gesagt: "Wir müssen zusammenstehen." Bayer Leverkusens Sportdirektor hatte dabei zuweilen selbst zugegeben, ja, er wisse, dass das wie eine Floskel klinge, aber es entspreche nunmal der Wahrheit.

Wie schwierig es in Leverkusen ist, aus der Rettung einer verkorksten Rückserie ein gemeinsames Projekt von Verantwortlichen, Spielern und Anhängern zu machen, offenbarte nun ausgerechnet der 2:1-Sieg gegen Hertha BSC. Seine Begleitumstände förderten zutage, wie unversöhnlich Teile des Umfelds Verein und Mannschaft gegenüberstehen, wie sehr aber auch gleichzeitig die Fans selbst darüber uneins sind, wer an der Krise Schuld ist und in welcher Form man konstruktive Kritik übt.

Bayer 04 hatte im Vorfeld des Berlin-Spiels ein Banner genehmigt, das sich während der 90 Minuten über die gesamte Länge der Nordkurve erstreckte und als Reaktion auf die Entlassung von Trainer Sami Hyypiä eine Woche zuvor die Botschaft verbreitete: "Spielerleistung beschissen — nächster Trainer verschlissen — Sami war nicht der Alleinschuldige".

Die Ultras vollführten zudem einen Stimmungsboykott, sie verließen in Minute 85 den Fanblock, und sie hatten zuvor in einer Stellungnahme auf ihrer Internetseite Völler sowie Spieler massiv angegriffen. Einige Fans hatten sogar den Mannschaftsbus auf dem Weg zum Stadion zum Anhalten gezwungen. Teammanager Hans-Peter Lehnhoff konnte nach einem Dialog die Weiterfahrt in die nahe BayArena erwirken.

Die Bayer-Profis verzichteten in jedem Fall nach dem Spiel auf einen Gang in die Kurve. "Zuletzt kam einiges von den Fans, deshalb haben wir beschlossen fernzubleiben", sagte Bayers Torschütze Julian Brandt, der mit Achillessehnenproblemen einige Tage aussetzen muss. Morgen Abend nun soll es ein Gespräch zwischen Völler, Vertretern der Ultras und dem Fanbeirat geben, um über die unüberhörbaren Misstöne unter dem Bayer-Kreuz zu sprechen. Die Bayer-Fans sind in diesem Konflikt indes keine homogene Gruppe. Viele äußerten Kritik an der Aktion der Ultras, diese sei unüberlegt und kontraproduktiv gewesen. Große Uneinigkeit herrscht vor allem in der Frage, wer denn nun für den Absturz in der Rückrunde hauptverantwortlich sei: Hyypiä? Die Spieler? Die Chefetage?

Das mit dem Zusammenstehen ist dieser Tage bei Bayer keine Floskel. Im Gegenteil. Es ist eine Baustelle. Eine Baustelle mehr.

(RP)
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