Bayer Leverkusen Schmidt lobt Stöger und die Arbeit beim 1. FC Köln

Leverkusen · Leverkusens Trainer stimmt vor dem Derby am Sonntag freundliche Töne an. Zur Fair-Play-Debatte sagt er: Die Schiedsrichter, nicht die Spieler, sollten entscheiden, ob ein Spiel unterbrochen wird oder nicht.

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Das ist Roger Schmidt

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Foto: AFP/PATRICIA DE MELO MOREIRA

Roger Schmidt war auf die Frage vorbereitet. Mit Peter Stöger, entgegnet er, "habe ich keine Schwierigkeiten". In der Vergangenheit durfte man nach so mancher verbalen Spitze allerdings zu einer anderen Meinung gelangen.

Was der 49-Jährige indes über die Arbeit seines Kölner Trainerkollegen sagt, meint er sehr wohl als ernst gemeintes Kompliment. "Der 1. FC Köln hat eine positive Entwicklung genommen", erklärt Schmidt und nennt Gründe: "Seitdem Peter Stöger und Manager Jörg Schmadtke im Verein sind, ist es ziemlich ruhig geworden."

Aber auch sportlich habe sich das Team "stabilisiert". "Sie haben gute Transfers getätigt und eine starke Mannschaft zusammengestellt."

Es ist noch nicht lange her, da warf Schmidt seinem Gegenüber vor, zu defensiv zu spielen. Inzwischen, so scheint es, ist der Respekt gewachsen. Schmidt lobt die Qualität der Kölner. Spricht von einem "defensiv sehr starken Team", das sich dem Gegner anpassen könne und auch in der Offensive eine positive Entwicklung genommen habe.

In der Diskussion um Fair Play, die seit dem Wochenende geführt wird, gibt er Stöger recht. Leverkusen wie Köln sind aufgrund ihrer jüngsten Spiele Teil der Debatte. Die Leverkusener setzten nach einer regelkonformen Balleroberung das Spiel fort, als der Wolfsburger Dante am Boden lag und nicht mehr weiterspielen konnte (oder wollte).

Kölns Manager Jörg Schmadtke sah den Fair-Play-Gedanken mit Füßen getreten, als die Hoffenheimer das Spiel nicht unterbrachen, als FC-Profi Lukas Klünter liegen blieb, sondern weiterspielten und den Treffer zum 1:1 erzielten. Stöger äußerte sich nach dem Abpfiff zornig: "Damit ist klar, dass ich das meinen Jungs und auch dem Gegner vor dem Spiel sagen werde: Wir werden die Bälle nicht mehr ins Aus spielen. Der Einzige, der das Spiel unterbricht, ist eben dann der Schiedsrichter."

Roger Schmidt empfindet das ohnehin als eine "super Regelung". Zumal es seitens der Fifa eine klare Anweisung gibt, nach der nicht die Spieler für eine Unterbrechung sorgen sollen, sondern der Schiedsrichter - und das nur bei ernsthaften Verletzungen. "Fußball ist ein totales Umschaltspiel geworden. Man verlangt den Spielern in der Dynamik eines Spiels auch etwas zu viel ab, blitzschnell entscheiden zu müssen, ob jemand schwer verletzt ist", fügte Schmidt an. Dass die Debatte überhaupt so hochkochte, mag auch daran liegen, dass es mittlerweile ein gern angewandtes taktisches Mittel geworden ist, Verletzungen vorzutäuschen, um Angriffe des Gegners zu stoppen.

Unabhängig dieser Diskussion wollen die Leverkusener in Köln ihre Serie von zuletzt drei Siegen in Folge fortschreiben. Die Hoffnung, dass Ömer Toprak und Kevin Kampl dabei helfen können, wurde aber getrübt. Beide werden ziemlich sicher nicht mitwirken. "Dass Ömer und Kevin für Sonntag schon eine Rolle spielen, muss man eher ausschließen", sagt Schmidt. Sie fehlten gestern ebenso im Training wie Lars Bender und Stefan Kießling (Schmidt: "eine Vorsichtsmaßnahme"). "Lars hat sehr hart trainiert und in Verbindung mit dem Spiel am Freitag war es für ihn besser, Regenerationstraining zu machen".

Dagegen plagen Kießling immer noch Hüftprobleme. Nach einem freien Tag heute, sollen beide morgen ins Mannschaftstraining zurückkehren. Seite Sport

(RP)
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