Bayer Leverkusen Hilbert ist bereit für sein Comeback

Leverkusen · Früher als erwartet steht der 31-Jährige bei Bayer 04 vor seiner Rückkehr in die Mannschaft. Nicht zuletzt aufgrund seiner Erfahrung will er dem Team am liebsten schon morgen bei Hertha BSC Berlin zurück in die Erfolgsspur verhelfen.

Roberto Hilbert hofft in Berlin auf sein Comeback.

Roberto Hilbert hofft in Berlin auf sein Comeback.

Foto: dpa

Roberto Hilbert strahlt wieder. "Ich bin gesund, ich trainiere und habe keine Schmerzen", entgegnet Leverkusens rechter Außenverteidiger. Die Notwendigkeit, dies so zu betonen, zeigt, wie wenig selbstverständlich seine schnelle Genesung war. Im Oktober erst wurde er am Knie operiert. Die Prognosen hinsichtlich seiner Rückkehr in den Spielbetrieb beliefen sich auf frühestens Januar.

Dass Hilbert nur zwei Monate nach seiner OP zurück im Training sein würde, "hat mich selbst überrascht und hätte ich so nicht erwartet", sagt der 31-Jährige. "Ich bin absolut beschwerdefrei und wünsche mir, dass dies auch so bleibt."

Leverkusens Abwehrspieler stand letztmalig am 12. September beim 0:1 gegen den SV Darmstadt 98 in einem Bundesligaspiel auf dem Platz. Danach wurden seine Knieprobleme behandelt. Hilbert spielte dann in Barcelona Ende September noch einmal - allerdings nur 14 Minuten. Danach stand fest, dass der gebürtige Forchheimer nicht um eine Operation herumkommen würde. Hilbert wurde im Oktober entzündetes Gewebe entfernt.

Anschließend arbeitete er gemeinsam mit Athletik-Trainer Daniel Jouvin an seiner Rückkehr auf den Rasen. Vergangene Woche trainierte er erstmals mit der Mannschaft. Bis jetzt hat das Knie nicht negativ reagiert. Bleibt es dabei, steht der Rückkehr in den Kader für das morgige Bundesliga-Auswärtsspiel bei Hertha BSC Berlin nichts im Wege. Hilbert weiß: Will Bayer 04 noch vor der Weihnachtspause das Tabellenbild korrigieren, dann ist ein Sieg in der Hauptstadt Pflicht.

Zumal die Hertha und Leverkusen nur zwei Punkte trennen und in der nächsten Woche mit Borussia Mönchengladbach der nächste direkte Konkurrent im Kampf um die europäischen Plätze zu Gast ist. Der 31-Jährige brennt darauf, seinem Team zu helfen. "Kein Fußballer sitzt gerne auf der Tribüne. Wenn es dann sportlich nicht so läuft, wie wir uns das erhofft haben, fällt das Zuschauen noch schwerer, weil man nichts tun kann."

In Berlin möchte Hilbert wieder aktiv dazu beitragen, dass Bayer 04 nach zwei Unentschieden gewinnt. Das hieße aber, dass Giulio Donati auf der rechten Außenbahn für Hilbert Platz machen müsste, der seine Sache weitgehend ordentlich machte - dem in entscheidenden Situationen allerdings folgenschwere Fehler unterliefen. In Borissow und gegen Schalke gingen Gegentore auch mit auf seine Kappe.

Ungeachtet der jüngsten Ergebnisse glaubt Hilbert an seine Mannschaft. "Klar lief es zuletzt nicht nach Plan, aber ich bin überzeugt, dass wir große Qualität haben", sagt der Routinier, der klare Ziele verfolgt - nämlich in allen drei Wettbewerben zu überwintern. Heißt, neben der Bundesliga auch im Pokal weiterzukommen (Bayer 04 spielt in Unterhaching) und die minimale Chance auf ein Weiterkommen in der Champions League zu nutzen. "Das ist eine schwierige Konstellation. Selbst bei einem Sieg gegen den FC Barcelona wären wir auf den Ausgang des anderen Gruppen-Spiels angewiesen. Doch wir wollen Champions League spielen, also sollten wir alles versuchen, das zu schaffen", fordert Hilbert, der mit seiner Erfahrung helfen will, mehr Konstanz ins Spiel zu bringen.

Das gilt auch für eine Qualifikation in der nächsten Saison. Noch ist der Abstand mit vier Punkten auf Rang drei nicht dramatisch - umso wichtiger sind die Duelle mit Berlin und Gladbach, die vielleicht Initialzündung sein können. Hilbert verweist auf die zurückliegende Spielzeit, als Bayer 04 in der Rückrunde eine Serie von zehn Bundesliga-Partien ohne Niederlage gelang. Und damit letztlich die Qualifikation für die Königsklasse.

(RP)
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