Bayer Leverkusen Bayer reist gut gelaunt nach Barcelona

Bremen · Das 3:0 bei Werder Bremen hat der angeschlagenen Seele der Werkself gut getan. Nun wartet in der Champions League ein Starensemble.

Werder Bremen - Bayer 04 Leverkusen: Einzelkritik
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Brust raus, Mundwinkel weit oben und mit dem Spielball unter dem Arm - so schlenderte Kevin Kampl vom Feld in Bremen. Das Tor zum 3:0-Endstand war sein erster Treffer in der Fußball-Bundesliga. Dementsprechend gut gelaunt präsentierte sich der 24-Jährige mit seinem Souvenir nach dem zweiten Sieg von Bayer Leverkusen in Folge. "Ich bin überglücklich. Der Trainer hatte nach dem Pfostenschuss von Christoph [Kramer, Anm. d. Red.] gegen Mainz gesagt, dass es manchmal mit weniger Kraft und mehr Gefühl besser geht. Das hatte ich im Kopf und man sieht: Der Trainer hat immer Recht", sagte Kampl zu seinem gefühlvollen Schlenzer in den Winkel.

Coach Roger Schmidt hatte beim Spiel gegen Werder fünf Wechsel in der Startelf vorgenommen, auch Kampl fiel der Rotation zum Opfer, kam erst nach knapp einer Stunde für den schwachen Karim Bellarabi auf den Platz. Was Schmidt dabei im Hinterkopf hat: die Belastung der Spieler durch die vielen englischen Wochen. Das nächste Spiel für die Werkself, die in Bremen durch Admir Mehmedi und Julian Brandt 2:0 in Führung gegangen war, wartet bereits morgen (20.45 Uhr, live bei Sky) in der Champions League und ist für Kampl "ein Kindheitstraum, der in Erfüllung geht". Beim spanischen Spitzenklub FC Barcelona will sich Leverkusen nach eigenem Bekunden so teuer wie möglich verkaufen.

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"Das Spiel musst du genießen, alles rausholen, was in dir steckt. Du hast nicht so häufig die Möglichkeit, im Camp Nou gegen die vielleicht beste Mannschaft der Welt zu spielen", sagte Kampl. Schmidt führte an, dass man durch die Trendwende in der Liga nun mit Freude im Gepäck nach Katalonien reisen könne und hob die Stärke seines zentralen Mittelfeldes hervor: "Ich war vor allem damit zufrieden, dass wir dem Gegner kaum Möglichkeiten gelassen haben. Und es ist wichtig für uns, dass Lars Bender wieder in absoluter Topform ist", sagte der Trainer, während Sportdirektor Rudi Völler Kramer das beste Spiel im Leverkusener Trikot attestierte.

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Foto: dpa, tos nic

In Bezug auf Kramer, seinem langjährigen Kumpel und fußballerischen Weggefährten, der ebenfalls in Solingen geboren wurde, hatte dann auch Kampl noch eine nette Anekdote zu erzählen: "Ich hatte vor fünf Jahren ein interessantes Interview mit Christoph zusammen. Da haben wir gesagt, wir spielen entweder irgendwann mal zusammen in der Altherrentruppe für Solingen oder zusammen gegen den FC Barcelona. Und jetzt ist es soweit. Das ist Wahnsinn." Wahnsinnig schlecht war der bisher letzte Auftritt der Leverkusener im Camp Nou: Mit 7:1 schickte der FC Barcelona die Rheinländer im Achtelfinale der Königsklasse 2011/12 nach Hause. Lionel Messi, der morgen verletzt ausfällt, erzielte fünf Tore. Lars Bender, einer von fünf aktuellen Akteuren, die damals schon im Kader waren, betonte, dass man die Leverkusener Teams nicht miteinander vergleichen könne. Und Kampl erklärte Bayers Plan: "Wir sollten unser Spiel auf den Platz bringen, gutes Pressing spielen, dann kriegen wir auch dort unsere Torchancen. Wir fahren jedenfalls nicht dorthin, um zu versuchen, nur zwei oder drei Stück zu kassieren", erklärte der Zugang, zog weiter Richtung Kabine im Bremer Stadion, ehe er sich noch einmal verdutzt umdrehte und sagte: "Ich habe noch keinen gefragt, ob ich den Ball mitnehmen darf. Ich hoffe da kommt keine Beschwerde."

(erer)
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