Bayers Gastspiel in Köpenick Bosz fordert harte Arbeit für drei Punkte

Leverkusen · Beim 4:1-Pokalerfolg gegen Eintracht Frankfurt hat sich Bayer 04 zuletzt stark verbessert gezeigt. Trainer Peter Bosz hofft nun, dass sein Team auch in der Liga den ersten Sieg im neuen Jahr einfahren kann: am Freitag bei Union Berlin.

 Leverkusens Doppeltorschütze aus dem Pokal, Moussa Diaby (r.), wird von Berlins Christopher Lenz unsanft von den Beinen geholt. Im vorerst letzten Aufeinandertreffen beider Klubs setzte sich Bayer mit 3:1 durch.

Leverkusens Doppeltorschütze aus dem Pokal, Moussa Diaby (r.), wird von Berlins Christopher Lenz unsanft von den Beinen geholt. Im vorerst letzten Aufeinandertreffen beider Klubs setzte sich Bayer mit 3:1 durch.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Bis zum Pokalachtelfinale bei Rot-Weiss Essen ist es noch ein paar Wochen hin. Schon jetzt steht aber fest, dass Jonathan Tah nicht dabei sein wird. Der deutsche Nationalspieler hat beim 4:1 der Werkself am Dienstag im Pokal gegen Eintracht Frankfurt wegen einer Notbremse die Rote Karte gesehen. Vom Sportgericht des DFB wurde er dafür mit einer Zwei-Spiele-Sperre für den Wettbewerb bestraft.

Seinen Trainer Peter Bosz wird diese Info derzeit kaum tangieren. Sein Fokus liegt bekanntlich stets und ausschließlich auf dem nächsten Gegner – und der heißt Union Berlin. Vor dem Duell zwischen dem Fünften und dem Dritten der Liga sagte der Niederländer in gewohnt ruhigem Tonfall: „Das wird kein einfaches Spiel“. Anstoß am Freitag ist um 20.30 Uhr.

Nach den dürftigen Auftritten in Frankfurt und gegen Bremen zeigte die Mannschaft des 57-Jährigen im Pokal eine deutliche Leistungssteigerung. „Wir haben zwei Spiele unter unserem Niveau gespielt“, sagte Bosz. Auch im Pokal gegen Frankfurt sei sein Team nicht gut gestartet. „Aber wir sind dann besser reingekommen und haben gekämpft. Alles fängt damit an, dass wir hart arbeiten und das haben wir gemacht.“

Das in der ersten Phase der Saison so erfolgreich zelebrierte Kombinationsspiel der Werkself, die zermürbenden Ballstafetten und die von Gegnern gefürchteten Eins-gegen-Eins-Situationen auf den Außenbahnen waren plötzlich wieder da. „Alles, was unser Spiel kennzeichnet, habe ich wieder gesehen“, betonte Bosz, der freilich weiß: „Am Ende geht es um Ergebnisse. Aber ich glaube, dass wir langfristig nur gute Ergebnisse holen werden, wenn wir auch guten Fußball spielen.“

In der vergangenen Saison trafen Bosz und der Werksklub gleich drei Mal auf die „Eisernen“. In der Hinrunde bezwang Bayer den Aufsteiger souverän mit 2:0, beim Rückspiel in der Hauptstadt bedurfte es schon eines Jokertreffers von Karim Bellarabi in der vierten Minute der Nachspielzeit, um die drei Punkte mit ins Rheinland zu nehmen. Der Endstand nach wilden 90 Minuten lautete 3:2 aus Sicht von Bayer. Im vorerst letzten Aufeinandertreffen beider Klubs setzte sich die Werkself Anfang März mit 3:1 im Pokalviertelfinale gegen die Mannschaft von Trainer Urs Fischer durch.

Solle Leverkusen die Siegesserie gegen Union ausbauen können, wäre das freilich auch mit Blick auf die Tabelle von Vorteil. In der steht Bayer derzeit zwar gut da, doch der Vorsprung auf den Neunten aus Frankfurt beträgt gerade einmal sechs Punkte. Bei einer Niederlage würde Union zudem auf einen Punkt an die Werkself heranrücken und Bayer müsste womöglich Dortmund, das am Samstag auf Mainz trifft, an sich vorbeiziehen lassen. Ob Leverkusen also als Jäger oder Gejagter in das letzte Hinrundenspiel am Dienstag (20.30 Uhr) gegen den BVB geht, entscheidet sich an diesem Wochenende.

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