Vereine auf Geld der TV-Sender angewiesen Bayer-Trainer Bosz akzeptiert Geisterspiele als Akt der Solidarität
Leverkusen · Bayer Leverkusens Trainer Peter Bosz ist ein anerkannter Gegner von Partien ohne Zuschauer. Da jedoch einige Vereine auf das Geld der Fernsehsender angewiesen sind, zeigt er Verständnis dafür, die Saison zu gegebenem Zeitpunkt mit Geisterspielen fortzusetzen.
An seiner grundsätzlichen Meinung zum Thema Geisterspiele habe sich nichts verändert, versicherte Peter Bosz am Dienstag in einer Medienrunde via Skype. Sie sollten im Stadion sein und die Mannschaft auch von dort aus anfeuern können, erläuterte der Coach von Bayer Leverkusen. Der Niederländer weiß jedoch auch im die finanzielle Komponente des Profi-Fußballs.
„Ich hatte damals eine klare Meinung zum Thema und habe sie immer noch“, sagt er. „Aber ich verstehe auch, dass es Vereine gibt, die das Fernseh-Geld brauchen und ansonsten Probleme bekommen würden.“ Deswegen müsse die Saison auch sobald es möglich ist, fortgesetzt werden – und sei es ausschließlich mit dem von ihm ungeliebten Partien vor leeren Rängen. „Wir werden nur Geisterspiele spielen, weil es Klubs gibt, die das Geld brauchen.“
Seiner Meinung nach würde das auch den Fans gefallen. Die versuchen bisweilen, die fußballose Zeit mit dem Anschauen einiger Klassiker-Partien im Internet und im TV zu überbrüclen. „Ich kann mir vorstellen, dass die Fans natürlich am liebsten im Stadion wären. Aber auch sie würden sich sicher lieber Geisterspiele anstatt Partien von vor zehn Jahren anschauen“, betont Bosz.
Seit dem 1. April trainieren er und die Werkself wieder unter strenger Einhaltung der Vorgaben der Behörden in kleinen Gruppen auf dem Vereinsgelände. Bis zum Ende dieser Woche werde dem Trainer zufolge noch an der Physis der Profis gearbeitet. Ab Montag soll dann auch wieder taktische Elemente hinzugefügt werden.
