Bayer-Angreifer verpasst Trainingslager Paulinhos Abwesenheit ist eine „Win-Win-Situation“

La Manga · Paulinho ist mit Brasiliens U23 unterwegs, um sich auf die Qualifikation für Olympia in Tokio vorzubereiten. Das Trainingslager sowie den Start der Rückrunde wird Bayers Offensivspieler verpassen. Sportdirektor Simon Rolfes sieht darin viele Vorteile.

 Paulinho.

Paulinho.

Foto: dpa/Tim Rehbein

Während sich die Werkself in Spanien auf den Rückrundenstart der Bundesliga vorbereitet, ist Paulinho auf der anderen Seite der Erde mit der Olympia-Auswahl Brasiliens unterwegs. Das Qualifikationsturnier des südamerikanischen Verbandes für die Sommerspiele in Tokio beginnt am 19. Januar und läuft bis zum 9. Februar in Kolumbien. Der 19-Jährige wird also nicht nur das Spiel in Paderborn, sondern beim nicht unwahrscheinlichen Einzug ins Halbfinale oder Endspiel ebenfalls das gegen Düsseldorf, in Hoffenheim und gegen Dortmund verpassen. Auch das Pokalspiel gegen den VfB Stuttgart fällt in diesen Zeitraum.

Für Bayers Sportdirektor Simon Rolfes ist das allerdings kein Problem. Im Gegenteil: Er sieht die Abwesenheit des Brasilianers, der im Sommer 2018 für 18,5 Millionen Euro von Vasco da Gama ins Rheinland wechselte, als Vorteil. „Es geht natürlich auch darum, dass es für ihn eine gute Chance ist, viele Spiele zu machen und sich weiterzuentwickeln“, sagt der 37-Jährige. „Er war auch schon in den Länderspielpausen bei der Olympia-Auswahl. Es hat einen großen Stellenwert, bei diesem Turnier dabei zu sein – vor allem in Brasilien.“

Bayer 04 Leverkusen in La Mange eingetroffen
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Bayer 04 in La Manga eingetroffen

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Foto: Jörg Schüler/Bayer 04

In Leverkusen hat Paulinho bislang nur sporadisch gespielt. In neun Einsätzen kommt er auf insgesamt etwas mehr als 120 Spielminuten. Dabei gelang ihm in der Hinrunde immerhin ein Tor beim 2:0-Sieg in Wolfsburg. Dennoch dürfte der nominelle Linksaußen, der auch im offensiven Mittelfeld einsetzbar ist, mit seiner Bilanz nur bedingt zufrieden sein. Rolfes hofft daher, dass ihm die Zeit bei der von André Jardine trainierten U23 Brasiliens gut tun wird.

„Sowas kann eine große Motivation bei einem Spieler auslösen. Deswegen ist es wichtig, dass er sein Land dort vertritt und versucht, die Olympia-Qualifikation mit Brasilien zu schaffen“, sagt er. „Für seine Karriere sind solche internationalen Begegnungen gut – auch, wenn er bei uns zwei, drei oder mehr Spiele verpasst. Es ist eine Win-Win-Situation. Er profitiert davon und wir als Verein auch.“

Dennoch sei es eine Frage der Abwägung gewesen. Letztlich überwogen aber die Vorteile für beide Seiten. Paulinhos Wunsch, in Kolumbien dabei zu sein, und das große Interesse seines Heimatverbandes spielten bei der Entscheidung ebenfalls eine Rolle. „Dass er bei uns wenig gespielt hat, stimmt“, sagt Peter Bosz. Das sei auch der Tatsache geschuldet, dass es auf seiner Position – zum Glück – wenig Verletzte zu beklagen gegeben hätte. Bayers Trainer betont: „Er muss sich in die Mannschaft kämpfen.“

Das ist Paulinhos Ziel. Aber er arbeitet daran nicht im Trainingslager der Werkself in Spanien, sondern mit Brasiliens U23 im Qualifikationsturnier in Kolumbien.

(dora)
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