Nach Kreuzbandriss Paulinho startet in die lange Reha

Leverkusen · Der 19-jährige Brasilianer erlitt wenige Tage vor dem DFB-Pokalfinale einen Kreuzbandriss. Die Operation ist gut verlaufen. Seit Mittwoch arbeitet er an seinem Comeback, doch es wird lange dauern, ehe er wieder spielen kann.

 Ein Bild aus besseren Zeiten: Paulinho bejubelt einen seiner Treffer für Bayer 04.

Ein Bild aus besseren Zeiten: Paulinho bejubelt einen seiner Treffer für Bayer 04.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Viel schlimmer hätte es für Paulinho kaum kommen können. Der Brasilianer war nach einer schwierigen Phase bei Bayer 04 auf dem Weg, sich zu etablieren, kam zu Einsätzen, schoss Tore, legte Treffer auf, doch dann folgte die Hiobsbotschaft. Im Training zur Vorbereitung auf das DFB-Pokalfinale verletzte er sich schwer. Die Diagnose: Kreuzbandriss. Damit ist klar, dass der 19-Jährige, der am 15. Juli seinen 20. Geburtstag feiert, nicht nur das Finale, sondern auch die Fortsetzung der Europa League verpassen wird – und noch viel mehr.

„Er war natürlich extrem enttäuscht und frustriert, weil er eine gute Entwicklung in den vergangenen Wochen und Monaten genommen hat“, sagt Bayers Sportdirektor Simon Rolfes. Bereits am Freitag vor dem Finale sei der Brasilianer in Innsbruck operiert worden. „Es ist alles gut verlaufen. Das ist eine positive Nachricht.“ Die habe Paulinho so motiviert, dass er nun mit viel Elan, aber behutsam in die Reha starte.

Während für die anderen Profis der Werkself Urlaub angesagt ist, um Kraft für die im August anstehende Europa League zu tanken, wird der variabel einsetzbare Offensivspieler seine ersten Schritte zurück zu alter Stärke machen. Doch auch er wird Zeit zum entspannen brauchen – und bekommen, wie Simon Rolfes betont: „Spieler müssen in so einer Situation auch im Kopf frei sein und Energie tanken. Das bauen wir in den Plan mit ein.“

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Ob und wie Paulinho, der mit bürgerlichem Namen Paulo Henrique Sampaio Filho heißt, in seine Heimat fliegen kann, ist indes noch ungewiss. Die Corona-Pandemie schlägt in dem südamerikanischem Land derzeit heftig zu. Die Infiziertenzahlen steigen explosionsartig Richtung Zwei-Millionen-Marke.

Paulinho wechselte im Sommer 2018 an seinem 18. Geburtstag von Vasco da Gama nach Leverkusen, ausgestattet mit den Vorschusslorbeeren, eines der größten brasilianischen Talente zu sein. Doch es lief zunächst nicht rund für ihn. Die Integration dauerte lange, Landsmann Wendell, der Argentinier Lucas Alario sowie der Chilene Charles Aránguiz unterstützen ihn. Seinen ersten Einsatz für die Werkself hatte er bereits wenige Wochen später in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den CfR Pforzheim, sein erstes Tor für Bayer erzielte er im Dezember 2018 in der Europa League gegen AEK Larnaka.

Insgesamt kam er dennoch selten zum Zug und absolvierte Anfang des Jahres mit Brasiliens U23 das Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele in Tokio. Während sich Bayer in La Manga (Spanien) auf den Rückrundenstart der Bundesliga vorbereitete, war Paulinho auf der anderen Seite der Erde mit der Auswahl Brasiliens in Kolumbien unterwegs. Der gelernte Flügelstürmer überzeugte und war mit drei Toren sowie vier Vorlagen Brasiliens Top-Scorer – und damit ein wichtiger Baustein für den Turniersieg. In der Bundesliga kam er in dieser Saison auf 13 Einsätze, in denen er drei Tore erzielte und zwei vorbereitete.

Bevor die Fans der Werkself Paulinho wieder in Topform sehen können, wird indes viel Zeit vergehen. Doch die ersten Schritte auf dem Weg zum Comeback sind gemacht.

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