Bayer-Star bleibt Schick setzt ein Zeichen für die Zukunft

Leverkusen · Mit seiner vorzeitigen Vertragsverlängerung hat Bayer Leverkusens Top-Stürmer Patrik Schick auch ein Signal an die Mitspieler gesendet. Sein Nationalmannschaftskollege Adam Hlozek dürfte alsbald ebenfalls bei der Werkself anheuern.

 24-Tore-Stürmer Patrik Schick lässt seine Muskeln weiter für die Werkself spielen. 

24-Tore-Stürmer Patrik Schick lässt seine Muskeln weiter für die Werkself spielen. 

Foto: AP/Martin Meissner

Simon Rolfes hat Wort gehalten. Mehrfach hatte der designierte Nachfolger von Sportgeschäftsführer Rudi Völler in den vergangenen Wochen betont, dass sich kein Klub bei ihm nach Patrik Schick erkundigen müsse. Einen Wechsel des mit 24 Ligatreffern erfolgreichsten Torschützen der Leverkusener in der abgelaufenen Saison schloss der 40-Jährige ebenso wie Geschäftsführer Fernando Carro kategorisch aus. Nun ist nicht nur klar, dass der tschechische Profi auch nächste Saison sicher beim Werksklub spielen wird, sondern auch, dass er seine Zukunft langfristig bei den Rheinländern plant. Denn: Der 26-Jährige hat seinen Vertrag vorzeitig um zwei Jahre bis 2027 verlängert – und das offenbar ohne Ausstiegsklausel.

„Ich fühle mich hier einfach wohl“, sagt Schick, der in der Mannschaft in der aktuellen Besetzung „ein Versprechen für die Zukunft“ sieht. „Es macht wahnsinnig viel Spaß mit diesen Jungs. Wir haben große Lust darauf, richtig etwas zu reißen. Die Qualifikation für die Champions League ist ein guter nächster Schritt.“ Genau deshalb habe er, der unter anderem als Zugang bei Bayern München und Borussia Dortmund gehandelt wurde, in Leverkusen verlängert.

„Patrik Schick hat eine fantastische Saison gespielt und dabei absolute Weltklasse auf seiner Position nachgewiesen“, betonte Rolfes. International gebe es nur wenige Mittelstürmer seines Formats. „Zu Patriks außergewöhnlichen sportlichen Qualitäten als kompletter Stürmer kommen die Fähigkeiten eines Führungsspielers, der einer Mannschaft auf dem Platz Orientierung und Halt gibt. Die Vertragsverlängerung mit einem Profi seiner Kategorie unterstreicht den Ehrgeiz, den wir alle unterm Bayer-Kreuz haben.“

Auch der scheidende Sportgeschäftsführer Völler, der einer der großen Initiatoren bei der Verpflichtung von Schick vor zwei Jahren war, äußerte sich nach den geglückten Verhandlungen euphorisch. „Mit einem solchen Spieler zu verlängern ist Ausdruck unserer Ambitionen und ein klares Zeichen, dass es bei Bayer 04 Leverkusen auch nach meinem Abschied auf Top-Niveau weitergehen wird. Genau so habe ich es am letzten Bundesliga-Spieltag im Stadion versprochen“, betonte er. Der Weltmeister von 1990 sieht in Schick einen der aktuell „besten Mittelstürmer der Welt. Er weiß, dass er bei uns großartige Mitspieler hat, die ihm die Bälle aus allen Lagen auflegen und die seine Stärken zur vollen Entfaltung bringen können.“

Nun geht für die Klubverantwortlichen unter dem Bayer-Kreuz darum, genau diese Spieler zu halten und den Kader im nächsten Schritt weiter zu verstärken. Florian Wirtz, der Bayer aufgrund seines Kreuzbandrisses große Teile der ersten Saisonhälfte fehlen wird, hat Schick vergangene Saison allein sieben Treffer aufgelegt. Dass das Talent mindestens bis 2023 bleibt, gilt derweil als gesichert. Etwas komplizierter ist die Lage bei Flügelangreifer Moussa Diaby.

Der französische Nationalspieler hat in der vergangenen Spielzeit genauso einen Sprung gemacht und sich mit sechs Vorbereitungen auf Schick als starker Partner des Tschechen erwiesen. Wenn Leverkusen auch ihn von einem Verbleib überzeugen kann – und der 22-jährige Linksaußen den Versuchungen eines Wechsels widerstehen kann – hätte Bayer das so erfolgreiche Offensivtrio zusammengehalten.

Auf der Seite der Zugänge dürfte alsbald Adam Hlozek als erster neuer Profi auftauchen. Der 19-jährige Offensivspieler von Sparta Prag hat bereits am Freitag seinen Medizincheck in Köln absolviert. Der Nationalmannschaftskollege von Schick kann sowohl als Außenangreifer als auch zentraler Stürmer eingesetzt werden. Bestätigt haben beide Klubs den Transfer bisher nicht. Sollten die letzten vertraglichen Details aber geklärt sein, dürfte zeitnah Vollzug vermeldet werden. Die Ablösesumme soll bei knapp unter 20 Millionen Euro zuzüglich etwaiger Boni liegen.

Einen ersten Eindruck von Hlozek können sich die Leverkusener Fans bereits in wenigen Tagen in der Nations League machen. In der Gruppe 2 des Wettbewerbs treffen er und seine Tschechen auf die Schweiz (2. Juni), Spanien (5. Juni), Portugal (9. Juni) und erneut Spanien (12. Juni). Schick ist nach seiner Leisten-OP indes noch nicht dabei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort