Peinliche Fotopanne Bayer 04 spendet 1000 Adventskalender an Tafel

Leverkusen · Der Fußballbundesligist Bayer 04 Leverkusen hat über 1000 Adventskalender, die er hat produzieren lassen, aus dem Handel genommen. Eine Panne bei der Gestaltung des Kalenders machte die Edition unverkäuflich.

 Unerwartete Dreingabe: Brigitte Steinke (l.) und Pfarrer Ulrich Sander freuen sich mit dem Tafel-Team Quettingen über die Werkself-Kalender.

Unerwartete Dreingabe: Brigitte Steinke (l.) und Pfarrer Ulrich Sander freuen sich mit dem Tafel-Team Quettingen über die Werkself-Kalender.

Foto: Uwe Miserius

Der Verein spendete die mit Schokoladentäfelchen gefüllten Pappschachteln jetzt an die Leverkusener Tafel.

Die Nachricht wirkte zunächst ganz unscheinbar: Eine Presseagentur meldete gestern zu einem Preisvergleich von Adventskalendern verschiedener Bundesligavereine lediglich, der aktuelle Kalender von Bayer 04 sei "wegen Lieferanten-Schwierigkeiten" nicht erhältlich. Auf Nachfrage erklärte eine Mitarbeiterin an der Telefonhotline des Fanshops, die Kalender seien nicht mehr erhältlich, "weil damit irgendetwas nicht gestimmt hat".

"Uns ist trotz dreimaliger Kontrolle eine Panne unterlaufen", räumt Meinolf Sprink ein. Der Direktor für Fans und Soziales bei Bayer 04 erklärt, man habe bei der Gestaltung des Titelbildes auf das Foto einer Außenansicht der BayArena zurückgegriffen, das wohl schon etwas älter ist. Dort ist auf einer Bande vor dem Stadion in weißen Lettern auf rotem Grund der Schriftzug "TelDaFax" zu lesen. Das Troisdorfer Unternehmen, langjähriger Sponsor der Werkself, hatte 2011 Insolvenz angemeldet und rund 750.000 Gläubiger hinterlassen.

Erst vor zwei Jahren sah sich der Fußballklub gezwungen, rund elf Millionen Euro an Sponsorengeldern zurückzuzahlen, zuzüglich zwei Millionen Zinsen. Nun muss der Verein wegen "TelDaFax" noch einmal Geld abschreiben. Ein peinlicher Fauxpas. Aber die noch übrigen rund 1000 Kalender müssen nicht eingestampft werden. Das wäre auch schade um die jeweils 120 Gramm Edel-Vollmilch-Schokolade in einzeln verpackten Täfelchen. "Wir haben uns entschlossen, sie an die Leverkusener Tafel zu spenden", sagt Sprink, der bei der Übergabe dabei war.

Für die Kunden der Tafel ist das eine willkommene Abwechslung. In Quettingen wurden die Kalender gestern Nachmittag an die Kunden ausgegeben. "Da wir für unsere Ausgabestelle 40 Stück bekommen haben, können wir jedem der kommt einen Kalender mitgeben", merkte sich Brigitte Steinke von der Tafel strahlend an.

(RP)
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