Wechselgedanken Diaby spricht offen über Abschied von Bayer 04

Leverkusen · Bayer Leverkusens Flügelstürmer Moussa Diaby liebäugelt mit einem Wechsel zu einem Top-Klub in Europa. Interesse am 22-Jährigen besteht wohl vor allem bei Teams aus der Premier League. Aktuell befindet sich der Franzose auf Länderspielreise.

 Leverkusens Flügelstürmer Moussa Diaby trägt seit 2019 das Trikot des Werksklubs. Nun will er offenbar den nächsten Karriereschritt wagen.

Leverkusens Flügelstürmer Moussa Diaby trägt seit 2019 das Trikot des Werksklubs. Nun will er offenbar den nächsten Karriereschritt wagen.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Auf dem Rasen ist Moussa Diaby kaum zu stoppen. Hat der Franzose einmal Geschwindigkeit aufgenommen, haben seine Verteidiger zumeist das Nachsehen. Mit einem Top-Speed von 35,99 Stundenkilometern gehörte der Franzose in der abgelaufenen Saison einmal mehr zu den schnellsten Spielern der Liga. Nun stellt sich die Frage: Wenn ihn schon seine Gegenspieler nicht halten können – kann es zumindest der Werksklub?

Die Faktenlage ist vergleichsweise klar. Der 2019 für rund 15 Millionen Euro vom französischen Meister aus Paris ins Rheinland gewechselte Profi hat noch drei Jahre Vertrag in Leverkusen. Allerdings liebäugelt der 22-Jährige nach seiner mit 13 Toren und zwölf Vorlagen bisher stärksten Saison mit einem Wechsel zu einem internationalen Top-Klub – und zwar sofort. Im Vorfeld der Nations-League-Partie seiner Franzosen an diesem Freitag gegen Dänemark sagte er: „In meinen Überlegungen würde ich gerne zu einem Verein wechseln, der um den Champions-League-Sieg mitspielt.“ Nach den nun anstehenden Länderspielen werde er sich mit seinem Berater und seiner Familie zusammensetzen, „um alles Weitere zu besprechen.“

Interesse am flinken Flügelangreifer, der vor allem auf der linken, aber auch auf der rechten Außenbahn eingesetzt werden kann, gibt es vorrangig aus England. Ein konkretes Interesse an einer Verpflichtung Diabys wird derzeit drei Klubs von der Insel nachgesagt: dem FC Arsenal, West Ham und Newcastle United. Insbesondere Newcastle hat offenbar großes Interesse daran, sich mit dem 1,70-Meter-Mann zu verstärken. Dem Vernehmen nach wären sie bereit, für ihn besonders tief in die Taschen zu greifen.

Die Leverkusener Verantwortlichen können das Buhlen um Diaby derweil in aller Ruhe verfolgen. Die Position des Werksklubs ist komfortabel, schließlich ist im Vertrag des gebürtigen Parisers keine Ausstiegsklausel verankert. Bei einer Laufzeit von noch drei Jahren müsste ein Klub daher wohl bereit sein, eine ähnliche Ablöse wie seinerzeit für den zum FC Chelsea gewechselten Kai Havertz zu zahlen – und die lag bei rund 100 Millionen Euro.

Bayer steht indes keineswegs unter Druck, Diaby schon in diesem Sommer abzugeben. Auch 2023 dürfte der Offensivspieler angesichts seines Leistungsvermögens, seines Potenzials, seiner Vertragslaufzeit und seines Alters noch viel Geld in die Kassen des Werksklubs spülen.

Der Plan ist ohnehin, das Talent mindestens ein weiteres Jahr zu halten. Schließlich wollen Trainer Gerardo Seoane und Co. kommende Saison in der Champions League nicht nur mitspielen, sondern die K.o.-Phase erreichen. Hinzu kommen ambitionierte Ziele in Liga und Pokal. Damit das gelingen kann, ist ein starker Kader vonnöten. Und Diaby könnte darin weiter eine große Rolle einnehmen. Einen Verbleib in Leverkusen schließt der zumindest nicht aus und sagt: „Ja, es ist möglich, dass ich bleibe.“

Für den Fall, dass es aber doch schon in diesem Sommer zur Trennung kommt, hat Bayer indes vorgesorgt. Amine Adli hat in seiner Premierensaison Ansätze gezeigt, dass er auf dem Flügel effektiv sein kann. Mit der Verpflichtung von Adam Hlozek von Sparta Prag, dessen Transfer die Leverkusener am Donnerstag offiziell machten, steht zudem das nächste Offensivtalent in den Startlöchern.

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