Bayer gegen Eintracht Weiser erhält die Chance zur Revanche

Leverkusen · Am Samstag empfängt die Werkself den Tabellenzwölften Frankfurt und Mitchell Weiser steht in der Startelf. Das Hinspiel war ein Debakel für den 25-Jährigen: Nach 30 erschreckend schwachen Minuten wurde er ausgewechselt.

 Leverkusens Mitchell Weiser bei der Ballannahme.

Leverkusens Mitchell Weiser bei der Ballannahme.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Der 18. Oktober 2019 ist kein Darum, an das man sich bei der Werkself gerne erinnert. Das Gastspiel bei Eintracht Frankfurt ging klar verloren, nach 20 Minuten lag Bayer bereits mit zwei Toren zurück. Einen besonders schwarzen Tag erwischte dabei Mitchell Weiser. Der 25-Jährige war auf der rechten Außenbahn heillos überfordert. Trainer Peter Bosz reagierte mit einer Art Höchststrafe für einen Bundesligaprofi: Bereits nach 30 Minuten wechselte er Weiser aus. An der Niederlage geändert hat es nichts, ein 0:3 flimmerte zum Schlusspfiff über die Videowand in der Frankfurter Arena.

Weiser war daran freilich nicht alleine schuld, doch er hatte mit seinem desolaten Auftritt zweifellos einen gehörigen Anteil an der nach dem 0:4 in Dortmund zweithöchsten Niederlage in dieser Saison. Am Samstag (15.30 Uhr) kommt es für ihn zu einem Wiedersehen mit dem Spieler, der ihn damals schwindelig spielte: Filip Kostic. Weil Bosz nach den Verletzungen von Lars Bender (Hüftprellung) und Nadiem Amiri (Kapselruptur des Schultereckgelenks) die Optionen für die rechte Seite ausgehen, wird Weiser seine zweite Chance gegen Frankfurt erhalten. „Mitch wird spielen“, betont Bosz. Die Pleite damals in Frankfurt sei abgehakt. „Das beschäftigt ihn total nicht“, beschreibt der Trainer die Einstellung seines Schützlings.

In der BayArena treffen zwei Mannschaften aufeinander, die in zwei von drei Wettbewerben gleichauf sind. Sowohl Bayer als auch die Eintracht stehen im Halbfinale des DFB-Pokals sowie dem Achtelfinale der Europa League. Einzig in der Liga trennen sich die Wege deutlich: Leverkusen auf Platz fünf hat 16 Punkte mehr auf dem Konto, als Frankfurt. „Sie machen es super in den Pokalen, aber in der Bundesliga haben sie es schwer“, sagt Bosz. „Trotzdem sind sie eine gute Mannschaft und das werden wir auch am Samstag sehen.“

Ähnlich wie unter der Woche im Pokal gegen Union Berlin will der Niederländer Ball und Gegner laufen lassen. „Fußball beginnt immer mit Leidenschaft und der Bereitschaft, viel zu laufen und viel zu sprinten.“ Erst dann würden die fußballerischen Fähigkeiten ein Faktor. „Erst muss man voll dagegenhalten – und dann kommt die Qualität zur Geltung, die wir in der Mannschaft haben.“ Wenn Bayer den Ball zirkulieren lasse und den Gegner stets in Bewegung halte, lohne sich das im weiteren Spielverlauf. „Man sieht oft, dass wir am Ende die Tore machen.“

Die Statistik gibt ihm recht. Bayer hat in dieser Saison bereits viele Spiele in den letzten 15 bis 20 Minuten entschieden – gegen Schalke, in Mainz, gegen Dortmund und gleich zwei Mal gegen Union in Rückrunde und Pokal. Dabei kommt der Mannschaft zugute, dass sie konditionell topfit ist und gleichzeitig auch noch die nötige Frische in Kopf und Beinen hat, in Schlussphasen von engen Partien noch eine Schippe draufzulegen.

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Wettbewerbsübergreifend sechs Heimspiele hat Bayer in 2020 bereits hinter sich – bei sechs Siegen. Am Samstag soll gegen 17.15 Uhr freilich der siebte Streich feststehen. Da sich die vor Leverkusen platzierten Borussen aus Dortmund und Mönchengladbach im Topspiel gegenseitig die Punkte nehmen, könnte Bayer durch den nächsten Erfolg im eigenen Stadion noch größeren Druck auf die Spitzengruppe ausüben.

Ein Mitchell Weiser in Topform wäre dafür eine gute Voraussetzung.

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