Bayer 04-Verteidiger kehrt nach Berlin zurück Mitchell Weiser erwartet eisigen Empfang bei Hertha BSC

Leverkusen · Mitchell Weiser kehrt am Samstag im letzten Saisonspiel an alte Wirkungsstätte zurück. Sein Abschied aus Berlin verlief nicht ohne Nebengeräusche. Der Bayer 04-Profi rechnet damit, nicht gerade freundlich begrüßt zu werden.

 Starke Schusshaltung: Leverkusens Mitchell Weiser in Aktion.

Starke Schusshaltung: Leverkusens Mitchell Weiser in Aktion.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

85 Mal trug Mitchell Weiser das Trikot von Hertha BSC. Für keinen anderen Verein absolvierte der gebürtige Troisdorfer in seiner Profikarriere mehr Pflichtspiele als für den Hauptstadtklub und kommenden Gegner von Bayer 04. Mit einem herzlichen Emfpang rechnet der 25-Jährige bei seiner Rückkehr an alte Wirkungsstätte am Samstag (15.30 Uhr) dennoch nicht. „Ich glaube, der wird eher nicht so gut. Aber das werde ich sehen, wenn es soweit ist“, erklärt der 25-Jährige. Er hatte sich in der Rückrunde der vergangenen Saison mit Hertha-Coach Pal Dardai überworfen. Vor dieser Saison wechselte er dann für zwölf Millionen Euro unters Bayer-Kreuz.

In seiner ersten Spielzeit in Leverkusen hat sich der Sohn von Bayers U17-Trainer Patrick Weiser einen festen Platz in der Rotation erspielt: In 21 von 29 Einsätzen stand er in der Startelf. Beim 1:1 am vergangenen Samstag gegen den FC Schalke wurde Weiser zur Pause für Kapitän Lars Bender eingewechselt. Auch in Berlin wird Weiser wohl zunächst auf der Bank Platz nehmen müssen. Eine spezielle Partie wird es für ihn dennoch. Weiser: „An erster Stelle steht natürlich unser Plan, dass wir gewinnen müssen. Ich versuche, den Rest auszublenden und mich voll auf das Spiel zu konzentrieren.“

Um sich mit seinen alten Kollegen zu unterhalten, gebe es auch nach der Partie, in der es für die Werkself um den Einzug in die Champions League geht, noch Zeit. Dass für die Berliner die Saison entschieden ist, sei kein Vorteil, betont Weiser. „Jeder spielt in der Bundesliga, um zu gewinnen. Da lässt keiner nach.“ Sollte die Werkself allerdings einen guten Start hinlegen – so wie beim 6:2-Erfolg am 34. Spieltag vor zwei Jahren in Berlin – könnte bei der Hertha „vielleicht die Luft raus sein“. Dafür müsse Bayer jedoch hart arbeiten und seine Chancen nutzen.

Ungeachtet jeglicher Rechenspiele im Fernduell mit Mönchengladbach und Frankfurt spiele der Werksklub immer auf Sieg. „Unsere Spielweise geht immer weiter, auch wenn wir führen.“ Während Gladbach zeitgleich Borussia Dortmund empfängt, ist die Eintracht parallel beim Spitzenreiter aus München gefordert. Der Vorsprung der Werkself auf Frankfurt beträgt einen Zähler, das punktgleiche Gladbach ist zwei Tore besser.

„Natürlich brauchen wir etwas Hilfe“, sagt Weiser, „aber wir glauben an uns und wollen gewinnen.“ Was am Ende dabei herumkomme, werde man sehne. „Wer am Ende Vierter wird, hat sich diesen Platz aber verdient.“ Für ihn stehe jetzt schon fest, dass die Werkself eine „super Rückrunde“ gespielt habe. Und sollte die Werkself Gladbach tatsächlich noch überholen, stünde Bayer 04 zum ersten Mal in dieser Spielzeit auf einem Champions-League-Platz. „Das wäre Wahnsinn – vor allem nach der Hinrunde“, sagt Weiser und betont: „Die Mannschaft ist heiß auf das Spiel.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort