Bayer Leverkusen Mit "Herzblut" jetzt auch gegen Köln

Leverkusen · Leverkusens Profis schossen und die Fans sangen sich beim 4:0-Erfolg gegen Hannover fürs Derby gegen den 1. FC Köln warm.

Stefan Kießling erzielt 4:0 aus klarer Abseitsposition
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Kießling erzielt 4:0 aus klarer Abseitsposition

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"Gierig" und "bissig" waren nach dem 4:0-Erfolg gegen Hannover die meist benutzten Adjektive der Leverkusener Profis, als es darum ging, das Erfolgsmodell Bayer 04 zu beschreiben, das seit Wochen in der Bundesliga von einem Erfolg zum nächsten eilt. "Wenn es darauf ankommt, sind wir da", formulierte es Stefan Kießling. "Wir sind bissig, sind gegen jeden Gegner hellwach, das zeichnet uns in den letzten Wochen aus."

Dazu kommt die Gier, eben immer weiter zu machen - das eigene Spiel fortzuführen, konzentriert zu sein, auch wenn es bereits 2:0 oder gar 3:0 steht. Und alles in die Waagschale zu werfen, für das große Ziel, das am Saisonende wieder Champions League heißen soll.

Die harmlosen Hannoveraner konnten einem dabei fast leid tun. Deren Trainer Tyfun Korkut sprach voller Bewunderung davon, dass Leverkusen "ein Gegner ist, der keiner Mannschaft Ruhe lässt".

Auch seine Mannschaft war von so viel spielerischer Intensität überfordert. Und das sorgte dafür, dass die Besucher der BayArena wieder einiges geboten bekamen für ihr Geld. Gnadenlos deckte die Werkself die Schwächen des Gegners auf und demonstrierte, warum sie die Mannschaft der Stunde ist. Die Überlegenheit manifestierte sich nach 20 Minuten bereits in einem Eckballverhältnis von 5:0 - und dem Kopfballtreffer von Toprak, der eine Ecke Hakan Calhanoglus aus kurzer Entfernung verwertete.

Roger Schmidt hatte dem Abwehrspieler diesmal Kyriakos Papadopoulos an die Seite gestellt, der seine Gelbsperre abgesessen hatte und beste Eigenwerbung für einen dauerhaften Platz in der Innenverteidigung betrieb. Der Grieche räumte hinten ab, was abzuräumen war und hätte den Erfolg mit seinen Chancen im Alleingang besiegeln können. Seine Erfahrung und Torgefährlichkeit könnten ihm bis zum Saisonende den Vorzug vor dem gerade erst wieder genesenen Tin Jedvaj geben, der genauso auf der rechten Außenbahn spielen kann und dem auf dieser Position womöglich die Zukunft gehört.

Im ersten Heimspiel ohne Emir Spahic ließ Papadopoulos jedenfalls keinen Leistungsunterschied erkennen. Geschäftsführer Michael Schade bestätigte, dass er sich als Nachfolger für weitere Einsätze empfahl. Noch hat Bayer nicht kommuniziert, ob man darüber hinaus Anstrengungen unternimmt, den vom FC Schalke 04 ausgeliehenen Griechen weiter zu verpflichten.

Die Personalplanungen laufen im Hintergrund. Priorität habe der Endspurt in der Liga. Stefan Kießling sprach in diesem Zusammenhang von "fünf schweren Spielen, in denen es Rang drei zu verteidigen gilt". Dazu gehört neben dem Duell mit Borussia Mönchengladbach und Bayern München auch das in Köln am kommenden Samstag, für das sich die Leverkusener Fans schon mal warm sangen. "Die Nummer Eins am Rhein sind wir", tönte es von den Rängen. Das Hinspiel endete 5:1. Kießling ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass ein klarer Erfolg erneut das Ziel ist. "Mir ist egal, wie gut oder schlecht die Kölner drauf sind. Wir fahren dort hin, um zu gewinnen", sagte er. "Wichtig wird sein, mit Herzblut reinzugehen." Auch Schade outete sich als "Derby-Fan. Ich finde Spiele super, die man mit der Straßenbahn besuchen kann. Ich habe mich auch gefreut, dass der FC wieder zurück in der Bundesliga ist. Dort gehört eine Stadt wie Köln hin", sagte der Bayer-Boss, der die Kräfteverhältnisse allerdings auch nach dieser Partie gewahrt sehen möchte.

(RP)
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